Reiten (ye).
Es ging um alles im Stechen des Großen Preises von Stadthagen. Die Siegprämie im Hauptspringen, dem S-Springen mit Stechen, hatte sich durch das Unwetter am Sonnabend erhöht. Aufgrund der Witterungskapriolen musste das erste S-Springen ausfallen. Mit dieser Prämie von insgesamt 1500 Euro stockten die Veranstalter des RZFV Stadthagen in Absprache mit dem Sponsor das Hauptspringen auf.
Da lachte nicht nur die Sonne vom Himmel. Dem Bremerhavener Hans-Jörn Ottens war der Weg mit dem Pferde-Transport-LKW nach Stadthagen dann auch am letzten Turniertag nicht zu weit. Schließlich winkte eine Gesamtprämie von 4000 Euro. Geklappt hat es für den Profi aus dem Norden mit dem Sieg jedoch nicht. Steffen Engfer (RSF Sieversen) auf Gyon kassierte den Löwenanteil der Prämie. Dabei hatte es lange so ausgesehen, als bliebe der Sieg im Großen Preis erstmals im Schaumburger Land.
Nur sechs der insgesamt 24 Teilnehmer hatten den Sprung ins Stechen geschafft. Triplebarre, Wassergraben und Dreifache Kombination hatten im Umlauf manchen Tribut gefordert. "Verreite dich nicht wieder", Franziska Koller gab Papa "Fritze" den guten Rat mit. Schließlich hatte sich Koller im Stechen des M-Springens mit einem kleinen Blackout um eine bessere Platzierung gebracht. Friedrich-Wilhelm Koller (RZFV Stadthagen) beherzigte den Rat der Tochter und legte auf Quax im S-Parcours eine fehlerfreie Runde hin.
Der zweite Schaumburger im Stechen war der Bad Nenndorfer Dieter Smitz (TG Schaumburg) auf Narina. Smitz und seine schnelle Schwarzbraune mussten als erstes Paar in Stechen: fehlerfrei in 49,17 Sekunden. War die Entscheidung schon gefallen? Steffen Engfer auf Escalibar fand einen kürzeren Weg, kassierte allerdings ein Abwurf. Doch der Profi aus Sieversen hatte gelernt. Im Sattel seines zweiten Pferdes Gyon wählte er wieder den kürzeren Weg, das Tempo noch ein wenig flotter und fehlerfrei.
Damit war die Entscheidung beim letzten Ritt gefallen. Engfer hat erstmals den Großen Preis von Stadthagen gewonnen. Dieter Smitz und Narina sicherten sich Platz zwei und waren trotzdem zufrieden: "Mir war die fehlerfreie Runde im Stechen heute wichtiger als die Zeit", kommentierte der Profi aus Bad Nenndorf. Platz fünf in dieser schwersten Prüfung bei Reitsport à la carte ging an Lokalmatador Koller, der mit zwei Abwürfen aus dem Stechen kam.
In der S-Dressur sicherten sich Thomas Scholz (RVS Hannover) auf Sydney mit 796 Punkten und Marc Büker (RSV Espelkamp) auf Gloria mit 799 Zählern den Sieg in jeweils einer Abteilung. Als Bestes Schaumburger Team erreichte Alke Lohmann (RV Ahnsen) auf Goldglanz mit 729 Punkten Platz elf in der 1. Abteilung dieser schwersten Dressur.
Copyright © Deister- und Weserzeitung 2023
Texte und Fotos von dewezet.de sind urheberrechtlich geschützt.
Weiterverwendung nur mit Genehmigung der Chefredaktion.