Hattendorf (who).
Die Ortsfeuerwehr Hattendorf hat am Sonnabend ihr Gerätehaus nach über einjährigem Umbau wieder feierlich eingeweiht. Von außen sieht es, abgesehen vom neuen Anbau, kaum verändert aus. Dagegen ist es von innen nicht wieder zu erkennen und steckt voller verborgener Werte.
"Nur die Garage für den neuen Schlauchwagen ist vorgesehen gewesen", erinnerte Auetals Gemeindebrandmeister Karl-Heinz Nothold. Dass dabei nicht bloß zwei Stellplätze entstanden sind, sondern eine Initiative mit Zukunftsperspektive, liegt an der konzertierten Aktion der Gemeinde und der Feuerwehr.
Der stellvertretende Ortsbrandmeister Andreas Watermann und Baukoordinator der Ortsfeuerwehr gab für Einweihungsgäste einen kurzen Abriss zum Umbauprojekt: Entstanden sind dabei eine neue Fahrzeughalle, ein umgestalteter Gruppenraum mit Lüftung in der abgehängten Decke sowie neue Toiletten und eine Küche in der alten Fahrzeughalle.
Die Gemeinde hatte 53
000 Euro zur Verfügung gestellt und die Ortsfeuerwehr aus ihrer Kameradschaftskasse weitere 25
000 Euro zuzüglich 3246 Arbeitsstunden an Eigenleistung, davon allein 1586 durch die fördernden Mitglieder.
Im Durchschnitt sind es während der Bauphase gut 270 im Monat gewesen und im Juni sogar 638 Stunden, hat Watermann ermittelt.
Insgesamt 79 Bauhelfer haben an dem Projekt gearbeitet. 28 davon aus der Aktiven-Gruppe, 35 Fördermitglieder und 16 aus der Jugendfeuerwehr. Alle ihre Namen sollen samt einem Gruppenbild künftig einen Ehrenplatz im Gerätehaus erhalten, kündigte Watermann an. Und acht Helfer seien auf Grund ihres Engagements besonders hervor zu heben: Dieter Platte, Werner Kahl, Kurt Falke, Marko Meier,Matthias Wulf, Wolfgang Schulze, Stefan Müßel sowie der frühere Ortsbrandmeister Helmut Meier.
Helmut Meier hatte neben Anekdoten zur Feuerwehr Hattendorf im Allgemeinen und zu Erinnerungen an die Entwicklung der Unterbringung der Wehr im Besonderen noch ein Extra-Geschenk mitgebracht. Im Auftrag der Seniorenabteilungübergab er 1830 Euro als Zuschuss für die Anschaffung von Einrichtungsgegenständen. Die Stühle und Tische als großer Posten ist der Ortsfeuerwehr ebenfalls durch eine großzügige Spende durch ein heimisches Unternehmen spendiert worden.
"Für den Zusammenhalt war das vergangene Jahr ein Klassejahr", fasste Andreas Watermann für die Feuerwehr zusammen. Und der stellvertretende Auetaler Bürgermeister Manfred Spenner lobte das gemeinsame Engagement mit einem Zitat des verstorbenen Kreisbrandmeisters Walter Scheller aus Hattendorf: "Einsatzbereitschaft und Opferwillen sind Merkmale, die sich auf Idealismus gründen." Und Schellers Amtsnachfolger Klaus-Peter Grote bekräftigte: "Was die Kameraden hier geschaffen haben, ist nicht mit Geld zu bezahlen."
Obwohl das Gerätehaus innen schon ziemlich vollständig aussehe, gebe es noch mehr zu tun, kündigte Watermann weitere Arbeiten an. Unter anderem verlange der Werkstatt-Rohbau nach Kosmetik und solle der Schuppen hinter dem Gebäude zur Grill- und Lagerstätte umgebaut werden.
Die Ortsfeuerwehr sieht ihr Heim insgesamt als Heimstätte für alle Hattendorfer. Das drückt sich vor allem im Gruppenraum aus mit Thekenbereich und solider Einrichtung. Zusammen mit der angrenzenden neuen und gut ausgestatteten Küche ist ein angenehmer Versammlungsort entstanden.
Und Bilder haben auch künftig einen Platz im Gerätehaus. Vor allem das Bild mit dem Titel "Feuer". Der Hattendorfer Künstler Thomas Perl hat es gestiftet zusammen mit drei Drucken seiner Werke.
Dazu hatte der Kunstkreis Auetal eine Reihe von Bildern präsentiert, der für den Herbst zusammen mit den Hausherren eine Ausstellung über den Ort und die Ortsfeuerwehr organisieren will.
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