Steinbergen (clb).
Es ist fast ganz dunkel im Steinberger Steinzeichen-Tunnel. Drei Mädchen sind vor der Bühne zu sehen, zwei von ihnen spielen Geige, ein weiteres Trompete.
Plötzlich ist der laute Pfiff einer Trillerpfeife zu hören, alles verstummt und ein Junge in einem schwarzen Jackett betritt die Bühne und zündet eine Kerze an. So beginnt die 40-minütige Musik-Performance "Feuer und Flamme", die unter der Leitung von Clarisse Schröder und Manu Bermudaz am Sonnabend im Steinzeichen-Tunnel aufgeführt wurde.
Die Projektgruppe des Bielefelder Hans-Ehrenberg-Gymnasiums, bestehend aus 15 Kindern und Jugendlichen, widmete sich erstmals vor zwei Jahren dem Stück, das damals vor Schulpublikum präsentiert wurde. "Monatelang haben wir ganze Wochenenden mit den Proben verbracht, von uns allen war jede Menge Disziplin gefragt", erinnert sich Schröder, die die Idee dieser Performance bereits seit ihrer eigenen Schulzeit verfolgt.
In den 40 Minuten Spielzeit wird die Entstehung und Geschichte des Theaters reflektiert, die sich, wie in dem aufgeführten Stück gezeigt wird, in einem x-beliebigen Stein widerspiegeln kann. Unter anderem wird über Themen wie den "Urknall", die modern lebende Gesellschaft und den Eingriff des Menschen in die Natur philosophiert. Diese Themen werden in einzelnen, zumeist ironisierten Akten dargestellt, die nicht nur den Zuschauer zum Nachdenken anregen sollen. Die musikalische Begleitung der Performance in der düsteren, etwas bizarren Atmosphäre des Tunnels unterstreicht den Gedankengang des Stückes. Leitmotiv und -symbol der ganzen Aufführung war die angezündete Kerze.
Nun ist es wieder fast dunkel im gesamten Raum. Die Musik beginnt zu spielen, das Scheinwerferlicht fällt auf den Jungen im schwarzen Jackett.
"Theater als Revolution und Veränderung. Der Mensch ist Revolution und die Revolution ist der Mensch. Das Leben wird sich von einer anderen Seite zeigen und die Kerze ist das Andenken an alles, was nicht mehr da ist." Mit diesen Worten endet die Performance.
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