Dabei hatten sich die Musiker für diesen Abend mit George Kochbeck einen der profiliertesten Keyboarder Deutschlands als Gast auf die Bühne geholt, der im perfekten Zusammenspiel mit den Molle-Mannen für restlose Begeisterung im bis auf den letzten Platz besetzten Minchen sorgte. Das Aufeinandertreffen des kleinen Blues-Papstes mit der Fransenjacke und dem Westener-Hut und des hochkarätigen Keyboard-Masterminds, einst in den 1980ern mit Band "Georgie Red" unterwegs, inzwischen vielbeschäftigter Filmmusiken-Komponist und Bandleader und seit 2003 mit "Frühstyxradio"-Anneliese Sabine Bulthaup verheiratet, erwies sich als fulminanter musikalischer Glücksfall für das Minchen.
Die Begeisterung hätte jedoch zu fortgeschrittener Stunde um ein Haar einen ganz empfindlichen Dämpfer erhalten. Just bei der Ballade "I'm an Indian" verabschiedete sich die Hammond-Orgel, auf der der musikalische Stargast bis dahin so virtuos mitgespielt hatte, mit einem äußerst unangenehmen Geruch nach verschmorter Elektronik. Wie gut, wenn man aber auch im Publikum Mitmusiker weiß, auf die man sich verlassen kann. Die prompte Rettung nahte in Gestalt von Skyliner-Keyboarder Didi Möller, der binnen Sekunden aus dem Kofferraum seines Kraftfahrzeugs ein Korg-Triton-Keyboard hervorzauberte, so dass die Band inklusive George Kochbeck nach nur wenigen Minuten ihren Gig fortsetzen konnte.
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