Der Wirtschaftsbegriff Mittelstand ist nicht scharf abgegrenzt. In diesem Segment findet sich das traditionelle Familienunternehmen, das junge Start-up, der klassische Handwerksbetrieb, der Freiberufler, der Soloselbstständige oder die größere Hightech-Firma.
Unterschieden wird oft nach der Gruppe der kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) mit bis zu 250 Beschäftigten und nach dem größeren Mittelstand mit bis zu 1000 Mitarbeitern. Kleine und mittlere Unternehmen, die in Abhängigkeit zu einem anderen Unternehmen stehen, werden nicht zum Mittelstand gerechnet.
Der Mittelstand ist gekennzeichnet durch die Einheit von Eigentum, Leitung, Haftung und Risiko – im Gegensatz etwa zur Aktiengesellschaft. Die öffentliche Bankengruppe KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) legt die Grenze für einen mittelständischen Betrieb bei 500 Millionen Euro Jahresumsatz fest.
Nach einer Analyse der Zeitschrift „Die Deutsche Wirtschaft“ befinden sich mit mehr als 22 Prozent die meisten mittelständischen Unternehmen in Nordrhein-Westfalen, gefolgt von Bayern (21 Prozent) und Baden-Württemberg (17 Prozent).
Der Mittelstand ist zudem sehr typisch für Deutschland – er ist so charakteristisch, dass der Begriff Eingang in viele Sprachen gefunden hat. Er wird in der deutschen Form nicht nur in vielen europäischen Ländern, sondern auch in China, Japan, Russland oder im arabischen Sprachraum verwendet. In Deutschland wurde daher schon mehrfach angeregt, dass der „German Mittelstand“ – wie bereits das Genossenschaftswesen – in die Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit der Vereinten Nationen aufgenommen werden sollte.