Rinteln (wer).
Mit deutlicher Mehrheit haben die CDU-Mitglieder am Mittwoch gegen eine Empfehlung ihres Vorstandes votiert. Nicht Franz-Josef Stöckl, sondern Dagmar König wurde auf den ersten Platz der Kreistagsliste gewählt. Parteiintern ist dies auch ein Punktsieg für Fraktions- und Stadtverbandschef Thorsten Frühmark, der sich im Gegensatz zum übrigen Vorstand für König stark gemacht hatte.
Auf der Mitgliederversammlung war es Parteiroutinier Ewald Steding, der sich für die in der Listendiskussion "degradierte" Kreistagsabgeordnete einsetzte: "Ich verstehe überhaupt nicht, warum Dagmar König von Platz eins auf Platz drei gesetzt wurde." Wie Steding hatte zuvor Kreisparteichef Burkhard Balz die "gute Arbeit" von König im Kreistag hervorgehoben.
DieÜberzeugungsarbeit schien gar nicht notwendig: Die Ratsfrau setzte sich klar mit 41 zu 24 Stimmen gegen Stöckl durch. Ihr ist der Einzug in den Kreistag sicher. Sie wolle sich für den Erhalt des Krankenhauses und anderer öffentlicher Institutionen in Rinteln sowie gegen Gesteinsabbau am Messingsberg einsetzen, versprach König.
Stöckl indes ging nicht als Verlierer aus dem Saal: Sein Verzicht auf weitere Kampfabstimmungen (gegen Udo Schobeß um den zweiten Platz) brachte ihm Applaus ein. Stöckl betonte, dass er sich nicht auf den ersten Platz gedrängt habe, sondern dem Wunsch des Vorstandes gefolgt sei, als Stimmenzieherfür die Partei auf Platz eins zu kandidieren, um am Ende möglicherweise vier statt drei Rintelner CDU-Mitgliedern einen Platz im Kreistag zu sichern. Jetzt steht der ehemalige Kreistagsabgeordnete auf Platz drei der Liste, gefolgt von Günther Maack. Beiden wird zugetraut, den Sprung in den Kreistag über ihre persönliche Stimmenzahl zu schaffen. Verlierer des Abends wäre in diesem Fall Udo Schobeß - der Einzug über die Liste ist für ihn durch die Höherstufung von Dagmar König unwahrscheinlich geworden.
Der turbulente Abgang von Horst Requardt hallte auf der Mitgliederversammlung kaum noch nach. Requardt selbst nahm an der Versammlung teil, meldete sich aber nicht zu Wort. Die Gesamtliste für den Kreistag wurde nach der Debatte bei nur einer Gegenstimme angenommen.
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