Stadthagen (ssr).
Die Stadthäger Filiale des Autozulieferers "B+S Automotive GmbH" (Hauptsitz in Mettmann) wird im Frühsommer geschlossen. Alle 15 am Standort in der Industriestraße tätigen Mitarbeiter haben nach Angaben der Stadthäger IG Metall Ende März ihre Kündigungen erhalten. Die Geschäftsführung begründet denSchritt auf Anfrage unserer Zeitung mit dem Auslaufen eines VW-Auftrags.
Seit 1996 hat die Firma B+S (früher: Meckenstock) in Stadthagen Schiebetüren für den VW-Transporter LT 2 (Werk Stöcken) verschweißt. "Dieses Projekt läuft jetzt leider aus", berichtet B+S-Geschäftsführer Eckhardt Westerhus, "und einen Nachfolgeauftrag konnten wir nicht erzielen." Das habe daran gelegen, dass die von B+S vor Jahresfrist übernommene Firma Meckenstock zuvor vier Jahre unter Insolvenzrecht gewirtschaftet habe. "Für uns hat das eine Jahr danach nicht gereicht, für den Stadthäger Standort erfolgreich zu akquirieren", so Westerhus: "Leider ist die Schließung unumgänglich."
Im vergangenen Jahr war zwischen Geschäftsführung und Betriebsrat ein bis Ende 2008 geltender "Sanierungs-Tarifvertrag" abgeschlossen worden. In dem Vertrag ist verankert, dass Kündigungen nur im Einvernehmen mit dem Betriebsrat möglich sind. Das Einvernehmen gebe es bisher in diesem Fall aber nicht, heißt es von der IG Metall, daher seien die Kündigungen rechtsunwirksam. "Wir lassen das juristisch vom Arbeitsgericht Hameln klären", sagt Thorsten Gröger von der IG Metall. Die erste Verhandlung ist auf den 3. Mai angesetzt. Zumindest müsse das Unternehmen einen Sozialplan mit Interessenausgleich erarbeiten. Derartige Verhandlungen kamen gestern in Gang. "Wir streben das Einvernehmen des Betriebsrats an, verhandeln über einen Interessenausgleich und wollen bis zum 19. Mai einen Sozialplan haben", so Westerhus.
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