Übertragen wird der Virus von blutsaugenden weiblichen Kleinstmücken, erläutert Amtstierarzt Hubertus Even vom Amt für Verbraucherschutz und Veterinärwesen des Landkreises. Die Krankheit könne mit Bluttests nachgewiesen werden. Es zeigten sich Schleimhautschäden, Ausfluss von Nasensekret oder Atemprobleme. Bisweilen werden infizierte Tiere aber auch tot aufgefunden.
Für den Menschen ist die Blauzungenkrankheit jedoch "absolut nicht infektiös", versichert Even. So könne man das Fleisch erkrankter Tiere bedenkenlos verzehren. Auch durch einen Stich werde die Seuche nicht auf den Mensch übertragen.
Einer der betroffenen Landwirte ist der Hohnhorster Cord Lattwesen, Halter von Rindern, Milchkühen und Kälbern. "Wir haben die ersten Fälle im Bestand", erzählt er. So wurde im Januar anhand von Bluttests anlässlich einer Auktion eines seiner vier präsentierten Tiere positiv getestet. Glücklicherweise sei die Krankheit aber noch nicht ausgebrochen.
Experten seien sich einig, "dass wir die Krankheit auf normalem Wege nicht mehr los werden", stellt Lattwesen fest. Um wirtschaftliche Ausfälle zu vermeiden hofft er nun auf die Einführung eines Impfstoffs. "So schnell wie möglich muss das passieren."
Bis dahin appelliert der Landkreis an die Halter von Schafen, Ziegen, Rindern und Gatterwild, die Tiere beim Amt für Verbraucherschutz und Veterinärwesen des Landkreises Schaumburg sowie bei der Niedersächsischen Tierseuchenkasse anzumelden. Die Nichtanzeige stelle eine Ordnungswidrigkeit dar.
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