Bad Eilsen (sig).
Es hätte schief gehen können mit dem Musikabend, den die Kurverwaltung traditionsgemäß Anfang September ausrichtet. Noch mittags gab es eine kräftige Dusche, dann riss der dunkle Himmel auf, und zum Beginn der Veranstaltung im Kurpark strömten die Besucher zu Hunderten herbei. Alle waren guten Mutes, zumindest einen trockenen, wenn auch kühlen ersten Herbstabend zu erleben. (Laut Fernsehen hatte um Mitternacht der Herbst begonnen.)
Als die feurigen Fontänen zum Himmel schossen, füllten deutlich über 1000 Zuschauer die Bad Eilser Gartenanlagen.
Der für die Gesamtorganisation zuständigen Touristikmanagerin Elke Dralle fiel ein kräftiger Stein vom Herzen, denn das Musikprogramm erforderte schon einen beachtlichen finanziellen Aufwand. Nicht auszudenken, wenn das alles ins Wasser gefallen wäre.
Bewährt hat sich ein weiteres Mal die Idee, für die Betreuung der verschiedenen Stände heimische Vereine einzubinden. Der Schützenverein stand an Zapfhähnen und versorgte die Besucher mit Gerstensaft vom Fass, verschiedenen Erfrischungsgetränken und mit einem "Blauen Wunder". Dahinter verbarg sich ein wohlschmeckender Obstler in blauen Flaschen.
Der TSV Bad Eilsen hat sich seit Jahren auf Fischspezialitäten eingeschworen. Wie immer sehr gefragt waren ihre Brötchen mit Lachs, Matjes und geräucherter Forelle.
Die Freiwillige Feuerwehr lieferte Bratwurst, Currywurst sowie Pommes und sorgte in den Gartenanlagen vor dem Hintergrund des Feuerwerks außerdem für den notwendigen Brandschutz.
Mit einem ganz anderen Angebot bereicherte der seit 30 Jahren bestehende Gemischte Chor die Speisekarte. Hier gab es warmen Zwiebelkuchen, Schmalz- und Käsebrote zum edlen Pfälzer Wein - rot und weiß, in jedem Fall aber trocken. Das Café im Kurpark, geleitet von Heidi Tegtmeier, versorgte seine Gäste mit Frikadellen, Bockwurst, Fassbier, Wein und prickelndem Sekt.
"Kiek Inn" lieferte Flammkuchen aus dem Holzbackofen, belegt mit Räucherlachs,mit Speck und Zwiebeln oder auch als eher wienerische Variante mit Äpfel und Zimt. Ein Federweißer war dazu die passende Ergänzung. Die Kinder und die sie begleitenden Mütter zog es häufig zum stimmungsvoll illuminierten Nusshaus. Dort gab es nicht nur die obligatorischen gebrannten Mandeln und Nüsse sowie Popkorn, sondern auch Bananenchips und geröstete Kürbis- und Sonnenblumenkerne.
Den musikalischen Auftakt des Musikfestesübernahm der Spielmannszug des TSV Ahnsen. Er gab den Taktstock weiter an das Blasorchester der "Bückeburger Jäger", das gleich mit "One Moment in Time" für ein vorgezogenes olympisches Feeling sorgte.
Die "Blackbirds" ließen es dann richtig rocken, und zwar sowohl vor als auch nach dem Höhenfeuerwerk im hinteren Teil des Kurparks.
Das Rauschen, Flimmern und Glitzern am dunklen Nachthimmel bildete zwar den eigentlichen Höhepunkt des Abends, aber nicht den Abschluss. Wer in Stimmung gekommen war - und das war das Gros der Gäste - gewährte sich eine zeitliche Zugabe.
Schließlich war es Samstagabend - und der Himmel hielt seine Schleusen dicht, was er im Sommer 2007 zum Leidwesen der Menschen nicht allzu häufig tat.
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