Bezirksliga (jö).
Niederschmetternd,
hoffnungslos, unbrauchbar - der FC Stadthagen ist am definitiven Nullpunkt angekommen. Man stelle sich das vor: Da kommt das Schlusslicht VfL Borsum ins Jahnstadion, gewinnt mit 5:0 und veräppelt die Platzherren in der Schlussphase sogar. Der FC Stadthagen erlebte am Samstag den größten anzunehmenden Zusammenbruch: Fußballerisch, moralisch und am Ende auch charakterlich.
Trainer Ralf Fehrmann war nach dem Abpfiff ebenso ratlos wie seine Spieler während der schrecklichen 90 Minuten. Regungslos und schockiert saß er auf der Trainerbank. "Eine Meinung? Die habe ich nach diesem Spiel nicht mehr", sagte er. Aber er will in Stadthagen offensichtlich weitermachen. Nur so ist es zu erklären, dass Ralf Fehrmann immer noch glaubt, die Abstiegsrelegation vermeiden zu können: "Wir schaffen das noch!"
Fehrmann vertraute gegen Borsum den erfahrenen Kräften. Frank Haberland spielte auf der linken Seite, Martin Neugebauer in der Abwehr. Dem FC Stadthagen war in der ersten Halbzeit ein gewisses Engagement nicht abzusprechen. Die Platzherren waren zumindest häufiger in Ballbesitz. Trotzdem ging Borsum in der 15. Minute in Führung. Bei einer Freistoßhereingabe arbeitete die Stadthäger Abwehr wie eine Behörde: Niemand war zuständig. Mario Hein köpfte völlig freistehend das 1:0. Stadthagen hatte im ersten Durchgang Verletzungspech: Tolga Avcioglu musste nach einer halben Stunde mit einer Schulterverletzung raus. In der Halbzeit folgten Sören Peters und Dusko Rogovic, der aber ohnehin ein Totalausfall war.
Nach der Pause wurde der VfL Borsum immer frecher. Die Gäste erspielten sich gegen eine verwirrte Abwehr dicke Chancen. Vorne machte Stadthagen nicht mehr viel kaputt. "Aufwachen!", forderten einige FC-Fans, die das Unheil ahnten. In der 75. Minute war es aber soweit: Udo Wichmann machte das nicht überraschende 2:0 für Borsum. Als Mario Hein vier Minuten später für die Gäste auf 3:0 erhöhte, verließen die Zuschauer in Scharen das Jahnstadion. Sie konnten das Spiel des FC Stadthagen nicht mehr ertragen und ersparten sich das Borsumer 4:0 (81.) und 5:0 (85.) durch Udo Wichmann, der zweimal fröhlich durch die Stadthäger Abwehr spazierte, die ihre Arbeit längst eingestellt hatte.
FC:
Riewoldt, Avcioglu (30. Cinar), Neugebauer, Topcu, Peters (46. Yurdakul), Nicolai, Wittek, Naunov, Rogovic (46. Wolf), Schade, Haberland.
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