Inhaber Werner M. Bahlsen und sein Operations-Geschäftsführer Dr. Christoph Hollemann teilten die Entscheidung zunächst der Belegschaft mit. Im hannoverschen Stammhaus machten sie dann am frühen Abend öffentlich, was Bahlsen mit dem Werk in Barsinghausen vorhat. Zusammen mit der Gewerkschaft NGG habe man eine Vereinbarung unterzeichnet, die eine Standortsicherung für alle deutschen Bahlsen-Werke sowie Maßnahmen zur dauerhaften Zukunftssicherung des Unternehmens umfasse, erklärte Bahlsen. Dieser neu geschlossene Tarifvertrag wird bereits am kommenden Montag in Kraft treten. Er gilt bis Ende 2010. "Dann werden wir alle erforderlichen Maßnahmen zur Zukunftssicherung eingeleitet haben und können wieder zum normalen Tarifvertrag übergehen", kündigte Werner M. Bahlsen an.
Bis dahin werden alle Bahlsen-Mitarbeiter einen erheblichen Beitrag zur Konsolidierung des Unternehmens leisten müssen. So sieht der Sonder-Tarifvertrag unter anderem Reduzierungen sowohl bei Sonderzahlungen als auch bei Tariferhöhungen vor. Zusammen mit dem geplanten Abbau von 200 Vollzeitstellen in Barsinghausen werden alle diese "Mitarbeitermaßnahmen" zu einer Einsparung in Höhe von mehreren Millionen Euro führen.
"Diese Maßnahmen sind absolut notwendig, um den Standort zu erhalten", bekräftigte Christoph Hollemann. Ziel sei es, auf Dauer 430 Vollzeitstellen in Barsinghausen zu erhalten. Dazu müsse der Standort wettbewerbsfähig gemacht und die Produktion ausgeweitet werden, so Hollemann weiter. Um das zu erreichen, sei künftig ein Drei-Schicht-Betrieb rund um die Uhr notwendig. Dabei werde die Stadt Barsinghausen helfen, erklärte Hollemann. In die Modernisierung und den Umbau des Werks in Barsinghausen will die Geschäftsführung innerhalb der nächsten drei Jahre bis zu 40 Millionen Euro stecken.
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