„Gleich werden die Weichen für das Hallenbad Nordsehl, für unsere Badewonne, gestellt“, sagte Samtgemeindebürgermeister Marc Busse vor der Abstimmung. Danach meldeten sich einige der rund 30 zu der öffentlichen Sitzung erschienenen Bürger zu Wort. „Schämt euch“, war zu hören. Und: „Für Kinder und Senioren wird hier nichts getan.“
Im Vorfeld erläuterte Ernst Führing, dass die „seit vielen Jahren betriebene Flickschusterei nicht zielführend ist“, alle Beteiligten sich aber auch im Klaren sein müssten, dass die Gemeinde Nordsehl die notwendigen Veränderungen an der Badewonne nicht ohne finanzielle Unterstützung der Samtgemeinde leisten könne. „Ein ,Weiter so‘ geht nicht“, sagte Horst Peeck (CDU). „Nur mit der Zustimmung heute kann die Badewonne zu dem großen Projekt Gesundheitspark ausgebaut werden.“ Peeck betonte, dass die Bezuschussung auch über das Jahr 2014 hinaus nötig sei, um die Zukunft zu sichern und „nicht als Totengräber bescholten zu sein“. Es gelte, einem möglichen Folgeszenario in Form der Auflösung des Fördervereins und der dadurch vielleicht folgenden Schließung entgegenzuwirken.
„Es ist nicht alles verloren“, sagte Rolf Wöbbeking, Vorsitzender des Fördervereins Badewonne. „Der Förderverein darf und wird auch in schwierigen Zeiten nicht umkippen. Wir müssen aber investieren, um die Zukunft der Badewonne zu sichern.“
Wöbbeking lägen „besonders die Kunden am Herzen“, wie er auf Anfrage dieser Zeitung betonte. Daher würde er „bis zum letzten Tag für das Projekt einstehen“. Und auch, wenn es nicht gelingen sollte, sein Möglichstes zu tun: „Der Förderverein wird mit den gebotenen Mitteln für die Zukunft der Badewonne kämpfen, um vor allem den Kunden, die uns groß gemacht haben, eine Heimat zu sichern.“
„Es ist die Frage, ob es sich um ,Totengräber‘ oder leichtsinniges Finanzieren handelt“, gab Jürgen Weh (SPD) vor der Abstimmung bei der Ratssitzung zu bedenken. „Wir wollen alle die Badewonne erhalten, aber 100 000 Euro lösen das Problem nicht.“
Mehr als 1600 Gäste besuchen das Hallenbad Samtgemeindebürgermeister Busse zufolge jährlich. Ein Zuschuss von 70 000 Euro ist nach wie vor im Haushalt 2014 vorgesehen.
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