Rinteln (ur).
Wenn man den Wetterfröschen glauben darf, erwartet uns eine ganz und gar ungewöhnliche Maimesse: Schließlich verheißen uns die Meteorologen für die nächsten Tage bis in die kommende Woche hinein eitel Sonnenschein ganz ohne Niederschlag, während doch die alte Messeregel lautet: "Zur Rintelner Misse, da regnet's ganz gewisse!"
Nun - zu wünschen wäre es Besuchern und Marktbeschickern gleichermaßen, wenn es beim inzwischen 614 Jahre alten Innenstadt-Marktrummel diesmal trocken bleibt - genügend Möglichkeiten zur inneren Befeuchtung stehen ja im Angebot der rund 165 Schausteller und Markthändler bereit, ganz abgesehen davon, dass auch die heimischen Wirte längst schon für den massiven Messeeinsatz am Zapfhahn eingerichtet sind.
Die offizielle Eröffnung der vier tollen Tage steigt am Freitag, dem 5. Mai um 16 Uhr, wenn Bürgermeister Karl Heinz Buchholz das Messeprivileg des Fürsten Otto zu Holstein und Schaumburg am historischen Ratskeller aufhängt und schmetternde Weisen des Blasorchesters der Feuerwehr davon künden, dass das bunte Treiben beginnen kann.
Die Aufmerksamkeit des Publikums auf dem Marktplatz teilen sich Riesenrad und der nostalgisch-rasante "Wellenflug".
Erstmals seit mehreren Jahren ist auch wieder der Autoscooter am Kirchplatz dabei und Anhänger der heftigen Fahrweise finden im "Breakdancer" und beim "Musikexpress" die geeigneten Herausforderungen. Ganz und gar neu in Rinteln ist der "Harlekin", ein 20 Meter langes Karussell aus der Gruppe der so genannten "Scheibenwischer": Hier kann die ganze Familie einsteigen - sofern eine gewisse Lust am Nervenkitzel vorhanden ist.
Mit fünf Kinderkarussells und Ponyreitbahn ist auch für das Fahrvergnügen beim Nachwuchs bestens gesorgt.
Sofern Sie Probleme mit Hornhaut oder müden Füßen haben, an Wischtüchern aus der Weltraumforschung, praktischen Gemüsehobeln und "unkaputtbaren" Fahrradschläuchen interessiert sind, finden Sie diverse Neuheiten bei den Propagandisten vor allem im Bereich von Mühlen- und Brennerstraße und der "Billige Jakob" schlägt mit seinen Dumpingpreisen für Hosenträger, Scheren, Heftpflaster und Schnürsenkel wieder gnadenlos zu. Ananasbomben, Zuckerwatte, Lebkuchenherzen, Mandeln, Champignons Fischbrötchen und Bratwürste bieten sich als messegerechte Magenfüllungen an und wer auch dem flüchtigen Glück nicht abgeneigt ist, kannes an Losbuden oder beim Fadenziehen herausfordern.
Man denkt, man schiebt und wird geschoben - sicher auch am Messesonntag, wenn zwischen 14 und 18 Uhr die Innenstadtgeschäfte für die Kunden offen halten und mit gesteigertem Andrang muss auch am Montag zwischen 14 und 17 Uhr gerechnet werden, wenn die Schausteller mit Sonderangeboten zum Familiennachmittag aufwarten und Karussells für nur einen Euro zum Mitfahren einladen.
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