LÜGDE. Mit 40 Zentimetern Länge hatte Pascal Lödige beim letztjährigen Abangeln eine Bachforelle aus dem Wasser gezogen, die ihm nunmehr bei der Jahreshauptversammlung der Gemeinschaft für Fischerei und Naturschutz Lügde den Titel des Angelkönigs einbrachte.
Aus der Hand des Vorsitzenden Klaus Zumhasch konnte er dafür am Samstagabend die Trophäe in Lügdes „Westfälischem Hof“ entgegennehmen. Bei der mit rund dreieinhalb Stunden extrem langen Zusammenkunft schwappten die Emotionen teilweise recht hoch, doch blieben die Diskussionen erfreulich sachlich und konstruktiv. Denn die für 2020 anstehenden Projekte reichen bis weit in die Zukunft und erfordern vorausschauende Planung. Da es auch immer die Finanzen des Vereins betrifft, war eine gründliche Abwägung der Vorhaben notwendig, wozu die umfassenden Informationen seitens des Vorsitzenden und einiger Mitglieder erheblich beitrugen. Besonders die Vereinsgewässer bedürfen einer genauen Beobachtung und Analyse auf optische und chemische Qualität. So sei beim Schiedersee das Wasser zwar klarer geworden, habe sich in seiner Qualität letztlich aber doch nicht verbessert. Man habe sich, so Zumhasch, dort auf Sperrzonen verständigt, in denen das Angeln grundsätzlich untersagt ist, weiterhin werden Schilder für Gastangler aufgestellt. Auf Kanufahrer, die sich ebenfalls oft nicht an ausgewiesene Bereiche für das Einlassen der Boote und der Gewässernutzung hielten, soll ein besonderes Augenmerk gerichtet werden. Das betrifft auch die Emmer, in deren Verlauf sich oft Boote oder sogar Gruppen davon aufhielten, denen dies nicht erlaubt sei. Als speziellen Knackpunkt bezeichnete Klaus Zumhasch das Vereinsgewässer in Grohnde, das erheblich mehr Arbeitseinsatz der Vereinsmitglieder benötige, obwohl es nur von wenigen frequentiert werde. Dadurch war der See in eine biologische Schieflage geraten, die sich in zu starkem Bewuchs drumherum sowie auch im Wasser kennzeichnete. Auch die Vielfalt von Fischarten schrumpfte zugunsten einer übermäßigen Karpfen- und Aalpopulation. Hier will man gemeinsam mit dem Aerzener Angelverein nach einer kooperativen Lösung suchen. Damit gilt es, ein anspruchsvolles Projekt zu stemmen, wie auch an der Emmer bei Lügde. Hier soll das sogenannte Wasserhaus umgebaut und renoviert werden, damit es als Standort für die langfristige Zucht von heimischen Bachforellen dienen kann. Auch hier ist für den Betrieb der Zuchtanlage ein intensives Engagement der Mitglieder vonnöten. Auch die Frage, ob man sich um die neu zu vergebenden Fischereirechte im Bereich des Emmerauenparks bewerben solle, wurde positiv beschieden, kann man damit doch ein langfristiges Naturschutzprojekt auf die Beine stellen. Dann würde diese Zone für rund zehn Jahre geschont, in ihrer Entwicklung beobachtet und durch ein Monitoring dokumentiert werden.
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