KREIS HOLZMINDEN.Für Oliver Busche ist es ein Herzenswunsch: Der Polizeioberrat und gebürtige Heinser wollte auch beruflich zurück ins Weserbergland. Der Wunsch ist jetzt in Erfüllung gegangen. Im Polizeikommissariat Holzminden hat er seinen Schreibtisch bereits eingeräumt, die ersten Gespräche schon geführt.
Zum 1. Oktober hat er die Amtsgeschäfte als Leiter des Polizeikommissariats übernommen. Und am Montag hat ihn Gwendolin von der Osten, Präsidentin der Polizeidirektion Göttingen, auch feierlich in sein neues Amt eingeführt. Es ist ein Amt, in dem der 40-Jährige bereits angekommen ist. „Wir“, sagt er, „sind eine wirklich gut aufgestellte Dienststelle“ in einem Landkreis, in dem drei von vier Straftaten aufgeklärt werden, in dem die Netzwerke funktionieren und in dem es sich gut und sicher leben lässt.
In kleinem Rahmen und natürlich unter Einhaltung des geltenden Hygienebestimmungen fand die Amtseinführung des neuen Polizeichefs statt. Ausgewählt worden ist dafür das Triogebäude in der Pionierkaserne in Holzminden. Neben der Präsidentin der Polizeidirektion Göttingen, Gwendolin von der Osten, ist auch Polizeidirektor Matthias Kinzel, Leiter der Polizeiinspektion Hameln-Pyrmont/Holzminden, und Michael Schünemann, Landrat des Landkreises Holzminden, mit dabei.
„Ich bin froh, dass Oliver Busche jetzt nach Hause kommt“, wendet sich Gwendolin von der Osten an die neue Führungskraft im Polizeikommissariat an der Allersheimer Straße. Die große Führungserfahrung, die der 40-Jährige bereits sammeln konnte und sein persönlicher Blick auf den Landkreis Holzminden, „das wird sich auszahlen“, ist sich die Polizeidirektorin sicher.
Burkhard Schramm, sein Vorgänger, der jetzt wieder die Aufgabe als Leiter Einsatz übernimmt, „ist ein stabiler Anker der Dienststelle“. Dem neuen Chef an der Spitze des Kommissariats ist es wichtig, den Blick als erstes auf sein Team in einer sehr gut aufgestellten Dienststelle zu richten, das „sich engagiert für unsere Aufgaben, für die Gesellschaft und die Region einsetzt“. Dafür dankt er Burkhard Schramm ausdrücklich.
Gemeinsam die Themen angehen, das ist das Ziel von Oliver Busche, denn auch „wenn die Welt hier noch weitgehend in Ordnung ist“, so Oliver Busche, gibt es doch Brennpunkte, denen sich die Polizei widmen wird. Die Straftaten gegen ältere Menschen nennt der neue Polizeichef, die Internetkriminalität, die Verkehrssicherheitsarbeit. Der Präventionsrat soll wiederbelebt, das Netzwerk noch enger geknüpft werden. „Wir machen Sicherheit nicht allein“, erklärt der Polizeioberrat, „in Krisen Köpfe kennen“, lautet nicht umsonst ein Slogan bei der Polizei.
Die Ansprechpartner zu kennen im Landkreis Holzminden, das wird Oliver Busche leichtfallen, ist er mit dem Lokalkolorit doch vertraut, auch wenn er seine polizeilichen Erfahrungen bislang außerhalb des Landkreises gesammelt hat. Nach dem Abitur am Campe-Gymnasium Holzminden und einer kurzen Zeit bei der Bundeswehr ist Oliver Busche im Jahr 2000 in die Polizei eingetreten, war nach seinem Studium zunächst als Einsatzbeamter in der Bereitschaftspolizei Hannover eingesetzt, bevor er in den Einsatz- und Streifendienst des Polizeikommissariats Weyhe wechselte. Dort lernte er auch seine Frau kennen, die er für das Weserbergland begeisterte. Seit 2010 lebt die Familie Busche – seine Frau und die inzwischen drei Jungs im Alter von drei bis neun Jahren – in Heinsen.
Oliver Busche ist in den letzten Jahren immer gependelt. Nach Hameln, als Dienstabteilungsleiter im Polizeikommissariat nach Bad Pyrmont, nach Göttingen, wo er im Behördenstab der Polizeidirektion tätig war, zum Masterstudium und schließlich nach Hannover, wo er das Dezernat zur Nachwuchsgewinnung an der Polizeiakademie Niedersachsen leitete.
Zukünftig kann der gebürtige Heinser häufiger mal auf das Auto verzichten. Der ambitionierte Fahrradfahrer schafft die Strecke Heinsen–Holzminden mit dem Rad locker in weniger als einer halben Stunde. Außerdem engagiert sich Oliver Busche in der Feuerwehr, „das ist meine Leidenschaft“, werkelt in seiner Freizeit auch gern in Haus und Garten. An erster Stelle steht sowieso seine Familie.
Und er ist ein erfahrener Polizeichef, der sich auf seine Aufgabe freut. Gwendolin von der Osten: „Oliver Busche hat in seinen bisherigen Funktionen bewiesen, dass er genau der Richtige für die Leitung des Polizeikommissariats Holzminden ist. Durch seine faire und verständnisvolle Art genießt er bei seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein hohes Maß an Vertrauen. Ich bin mir sicher, dass er das Kommissariat erfolgreich leiten und sich mit seiner Erfahrung hoch motiviert für die Sicherheit der Bevölkerung im Landkreis Holzminden einbringen wird.“
Gedenken an Polizistenmord vor 30 Jahren
Es ist ein Gedenken in ganz kleinem Rahmen: Oliver Busche, der neue Leiter des Polizeikommissariats Holzminden, legt gemeinsam mit Ralf Lorasch von der Gewerkschaft der Polizei, ein Blumengesteck am Gedenkstein im Rottmündetal nieder. Dort wurden vor 30 Jahren, am 12. Oktober 1991, die beiden Polizeibeamten Jörg Lorkowski und Andreas Wilkending ermordet. Mit dabei sind Gwendolin von der Osten, Präsidentin der Polizeidirektion Göttingen, Matthias Kinzel, Leiter der Polizeiinspektion Hameln-Pyrmont/Holzminden und die Angehörigen der getöteten Polizeibeamten. „Sie waren gekommen, um zu helfen, aber sie kamen nie zurück“, erinnert Oliver Busche an die beiden Polizeibeamten, die zu einem vermeintlichen Wildunfall gerufen worden waren und auf dem Waldparkplatz erschossen wurden. Es war, so Busche, eine Tat, die für Fassungslosigkeit, Trauer und Entsetzen sorgte, eine Tat, „die tiefe Spuren hinterlassen hat und die eine Mahnung ist für das, was Hass und Gewalt auslösen können“. Auch wenn inzwischen 30 Jahre vergangen sind, sei die Tat auch auf der Dienststelle noch sehr präsent und auch, wenn das Gedenken nur in sehr kleinem Rahmen stattfinde, „es sind viele, viele Menschen, die sich an dieses Geschehen erinnern“. bs