Sie studierten mit den Lehrerinnen Wiebke Rohland und Sandra Paulig ein Musical ein, das sie in zwei Vorstellungen in der vollbesetzten Mehrzweckhalle aufführten. Die zum Verwechseln ähnelnden Namen der Darsteller wiesen auf reißerische Fernsehshows zum gleichen Thema hin. Doch während deren Konsumenten sich offenbar von Glanz und Glamour überzeugen lassen, machte sich beim Verlauf des Lauenauer Bühnenstücks schnell Ernüchterung breit: Die kleinen Mimen bemerkten, dass auch "Bücher lesen, Klavier spielen oder Bilder malen" reizvoll sein kann.
Zuvor hatte sich "Babette Schniedermann" selbst entlarvt: "Ich kann eigentlich nichts, sondern sehe nur gut aus. Der Rest kommt von allein."
Frenetischer Beifall und stehende Ovationen aber dokumentierten nach der gut einstündigen Darbietung, dass da doch auf der Schulbühne echte Talente agierten. Ein halbes Jahr hatten die AG-Mitglieder für ihren Auftritt geprobt, Texte gelernt und Lieder einstudiert. Es gehörte schon eine ganze Menge Mut dazu, als Solistin auf die Bühne zu treten oder als Mädchenquartett einen Rap im Scheinwerferlicht zu tanzen. Kein Wunder, dass das Lampenfieber sie alle bis zuletzt geplagt hatte.
Doch ganz selbstbewusst agierten die Neun- und Zehnjährigen vor und hinter den Kulissen. Sogar die Kostüme "haben wir uns selbst gesucht", berichtete die neunjährige Julia vom erfolgreichen Stöbern durch den elterlichen Kleiderschrank. Und das eigene Fazit aus der Darbietung? Nein, "Superstar" wollte am Ende niemand der jungen Akteure mehr werden. Aber vielleicht Schauspielerin. Dass da bereits Grundschüler beste Voraussetzungen dafür mitbringen, hat das Musical bewiesen.
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