Landkreis (sdi).
Die Zusammenarbeit der Schaumburger Betriebe mit der Bundesagentur für Arbeit muss noch verbessert werden -vor allem im Nordkreis. Zudem müssen dringend Lehrstellen geschaffen werden. Das sind die wichtigsten Resultate einer Unterredung zum Thema Arbeitsmarkt, zu der der Bundestagsabgeordnete Sebastian Edathy (SPD) gestern nach Stadthagen gereist ist.
Nur 30 Prozent der Unternehmen des Nordkreises sind ständige Partner der Arbeitsagentur, informierte Friedrich-Wilhelm Rode, der die zuständige Filiale in Stadthagen leitet: "Wir wollen mehr arbeiten und besser werden. Die Betriebe haben einen Anspruch auf unsere erstklassige Vermittlung."
Im Südkreis ist die Quote mit 60 Prozent deutlich besser, erfuhr Edathy in dem 90-minütigen Gespräch von Cornelia Kurth, Leiterin der Arbeitsagentur in Rinteln. Dort sei der Markt allerdings auch überschaubarer und nicht so "kleinteilig" wie im Norden. Ferner würden bereits seit mehr als 15 Jahrenbeste und enge Kontakte zu den Unternehmen gepflegt. Um dieses Vertrauen bemüht sich Rode im Norden: "Ich verstehe nicht, dass viele Betriebe unsere Vermittlung nicht in Anspruch nehmen, schließlich bezahlen sie dafür." Er unterstrich, der Landkreis Schaumburg habe engagierte, qualifizierte Arbeitssuchende. "Diesen wollen wir eine Chance geben, sich bewerben zu können.
Ein weiteres Thema, das bei dem Treffen "abgearbeitet" wurde: der Lehrstellenmangel. Zwar herrscht auf dem Sektor keine "gähnende Leere", gleichwohl enttäuscht das bisherige Angebot. Edathy appellierte an die Arbeitgeber: "Ich habe den Wunsch und ein Stück weit auch die Erwartung, dass sich die Zahl deutlich erhöht." Er wolle besonders bei der Kreishandwerkerschaft für mehr Initiative werben, weil dort Handlungsbedarf bestehe. "Das Handwerk ist zurückhaltend und hat großen Anteil an der rückläufigen Tendenz bei den Ausbildungsplätzen."
Die aktuellen Schaumburger Arbeitslosenzahlen (wir berichteten) nannte Edathy "nicht zufriedenstellend". Er mahnte zugleich mehr Mobilität bei der Suche nach einer neuen Stelle an. Immerhin seien die gemeldeten Arbeitslosen unter 25 Jahre im Vorjahr von 1700 auf 970 zurückgegangen. Dass 160 Schaumburger mehr Arbeit fanden als arbeitslos wurden, nannte Edathy "erfreulich, aber noch keine Trendwende". Kurth und Rode erklärten unisono, dass sie von einer besseren Stimmung seitens der Arbeitgeber bisher nichts spüren.
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