Rinteln (maf).
Zweieinhalb Jahre nach einer Polizeikontrolle auf einem Parkplatz in Steinbergen hat das Amtsgericht Rinteln einen 34-jährigen Arbeitslosen jetzt wegen unerlaubten Besitzes von 0,1 Gramm Kokain zu einer Geldstrafe von 150 Euro verurteilt.
An einem Sonntagmorgen im November 2003 war einer Polizeistreife an der Hamelner Straße ein Pkw aufgefallen, der direkt vor dem Wohnmobil einer Prostituierten stand. Als das Auto gegen 8 Uhr morgens den Parkplatz verließ, kontrollierten die Beamten den mit drei Männern besetzten Wagen. Dabei fanden die Polizisten rund neun Gramm Heroin, das der 34-jährige Angeklagte, Beifahrer in dem Auto, in seiner Hand hielt. In seiner Hosentasche entdeckten die Polizeibeamten außerdem 0,1 Gramm Kokain.
Vor Gericht versicherte der Angeklagte, dass das Heroin nicht ihm, sondern dem Fahrer gehörte. Dieser habe ihm das Rauschgift rübergeschoben. "Ich sollte es nur wegschmeißen, weil die Polizei hinter uns her war", erklärte der aus Kasachstan stammende Mann. Aus Furcht, die Beamten könnten das bemerken, habe er den Beutel aber in der Hand behalten.
Während Richter Christian Rost den 34-Jährigen nur für das mitgeführte Kokain zur Verantwortung zog, forderte Anklagevertreter Dieter Liese auch eine Verurteilung wegen unerlaubten Heroin-Besitzes. Der Vertreter der Staatsanwaltschaft beantragte sechs Monate Haft für den einschlägig vorbestraften Arbeitslosen. Denn im September 2003, nur drei Monate vor der Tat in Steinbergen, war der Vater von zwei Kindern wegen eines Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz vom Amtsgericht Celle mit einer Bewährungsstrafe belegt worden. Unmittelbar nach der Verhandlung kündigte Liese an, er werde Berufung gegen das Rintelner Urteil einlegen.
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