Blick über Lebus auf die Oder: Die Stadt liegt etwa zehn Kilometer nördlich von Frankfurt an der Oder und ist einer der vielen sehenswerten Orte im Oderbruch. Foto: imago/Jürgen Ritter, imago, imago/Joko
Ein Geheimtipp ist das Oderbruch an der Grenze zu Polen. In den abgeschiedenen Landschaften der Region verbergen sich schöne Orte, die noch nicht überlaufen sind. Eine Reise in den Osten Brandenburgs lohnt sich also allemal. Unsere Ausflugstipps:
Christian Carstens
Gipfel stürmen in der Märkischen Schweiz: Brandenburg besteht nur aus flachen Landschaften? Weit gefehlt! In der Märkischen Schweiz können sich Aktive bei Bergwanderungen auspowern. Auf dem Oberbarnimer Hochplateau zwischen Falkenberg und Bad Freienwalde gibt es eine 23 Kilometer lange Wanderroute, die über fast 1000 Höhenmeter führt und 2021 für den Titel „schönster Wanderweg Deutschlands“ nominiert wurde. Die idyllische Hügellandschaft mit ihren tiefen Tälern wurde einst von Eiszeitgletschern geformt. Der höchste Berg ist mit 162 Metern der Watzmann – von bayerischen Arbeitern augenzwinkernd nach dem rund 2700 Meter hohen Vorbild in den Berchtesgadener Alpen benannt. Der Höhepunkt der anspruchsvollen Wanderroute ist die Aussicht vom Bismarckturm auf das spektakuläre Schiffshebewerk Niederfinow und auf die Teufelsklamm. Mit dem Fahrrad auf den Spuren von Fontane: Das Oderbruch lässt sich am besten mit dem Fahrrad erkunden, zum Beispiel auf der Fontane-Tour, einem 220 Kilometer langen Rundkurs. Die Route führt zu Orten, die das Wirken des Brandenburger Dichters Theodor Fontane beeinflusst haben und die er in seinen Büchern „Wanderungen durch die Mark Brandenburg“ beschreibt. Auf seinen Ausflügen hat er kaum einen Ort ausgelassen. Zu den Zwischenstopps der Route gehört das Wohnhaus seines Vaters in Schiffmühle. Heute wird das Fontane-Haus als kleines Museum betrieben, in dem etwa die Küche von Haushälterin Luise Papke besichtigt werden kann. Für den Einstieg in die Fontane-Radtour empfehlen sich zum Beispiel Gusow und Bad Freienwalde, der älteste Kurort Brandenburgs. Mit dem Kanu auf der alten Oder paddeln: Wie das Oderbruch vor der Trockenlegung ausgesehen hat, können Reisende bei einer Kanutour auf der Alten Oder vom Hafen in Wriezen nach Oderberg erahnen. Die 26 Kilometer lange Paddelroute durch die idyllischen Hügellandschaften im Barnim führt an knorrigen Bäumen, alten Kalksteinöfen, großen Schilfzonen und weitläufigen Landschaften vorbei und ist dank der antreibenden Strömung in etwa sechs Stunden schaffbar. Für eine gemütliche Fahrt mit Zwischenstopps an sehenswerten Orten, etwa Bad Freienwalde, der Badestelle an der Brücke von Neugaul sowie Altranft, sollten für die Kanutour trotzdem zwei Tage eingeplant werden. Großes Theater auf kleiner Bühne und DDR-Geschichte: Ein kultureller Höhepunkt des Oderbruchs verbirgt sich im Ort Zollbrücke am Oderufer östlich von Bad Freienwalde. Der kleine Ort ist Heimat des Theaters am Rand. Betreiber sind Akkordeonist Tobias Morgenstern und Schauspieler Thomas Rühmann. Sie haben eine beliebte Theaterspielstätte mit Open-Air-Bühnen und einem Zirkuszelt erschaffen.