Ursprünglich sollten die Ergebnisse bereits nach wenigen Tagen oder Wochen vorliegen. Zweifel an der Qualität der Proben hat auf der Springer Wache niemand: Das DNA-Material hatte ein erfahrender Polizist genommen, der selbst Jäger ist. Anfang Mai wurde in der Bennigser Feldmark eine tragende Ricke gerissen.
Die Bisse an der Kehle waren so tief, dass sie zu einem Wolf passen konnten, sagten Experten – auch wenn es bislang weitere Hinweise darauf gegeben hatte, dass ein Wolf bis zum Deister vorgedrungen war. Es hatte zwar zuvor vereinzelte „Wolfssichtungen“ gegeben – zum Beispiel in der Kernstadt – im Nachhinein stellten sich diese aber als große Hunde heraus. Die tote Ricke hatte ein Spaziergänger gefunden. Er alarmierte die Polizei. Die notierte später im Einsatzbericht ungewöhnlich tiefe Bissverletzungen. Das Tier hatte das Reh mit einem gezielten Biss in die Kehle erlegt und auch Fleisch gefressen. Die gefundenen Fellbüschel erinnerten an einen Wolf. Einen Monat später wurde ein Wolfsverdacht aus Barsinghausen gemeldet: In Ostermunzel lag das Skelett eines Rehbocks. Etwa zeitgleich gab es in Pattensen Hinweise auf einen frei lebenden Luchs. Laut Retzlaff hat es anschließend im Zuständigkeitsbereich der Polizei Springe „keine Auffälligkeiten“ mehr gegeben. mari
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