Carlhermann Schmitt Reporter SABBENHAUSEN. Ein bisschen Herbert Grönemeyer vielleicht? Oder lieber Bap und Udo Jürgens? Ach - dann eben alle. Beim Open Air in Sabbenhausen kamen außerdem Revolverheld- wie auch Matthias-Reim-Fans auf ihre Kosten. Und was Hörgerät-Frontmann Andy Link von Sabbenhausen hält, hat er auch gleich kundgetan…
„Zugabe“, kein Auftritt, bei dem dieser Ruf nicht obligatorisch ist. Natürlich auch beim Sabbenhausener Open Air am Samstag. Die Forderung richtete sich aber nicht nur an die drei Bands, die für richtig Dampf gesorgt haben, sondern auch an die Organisatoren aus den Reihen des TSV. 25 Jahre hat der ortsansässige Schalke-Fan-Club für Power in Lippe gesorgt. Jetzt könnte doch der Sportverein das Kulturgut „Open Air“ bewahren.
Rund 500 Besucher waren auf den Sportplatz gekommen, um zu feiern. Und wie ernst es ihnen mit dem Spaß war, bewiesen sie beim Sirtaki-Tanzen vor der Bühne, als Hörgerät, die Siegerländer Band, den Klassiker von Udo Jürgens „Griechischer Wein“ anstimmte. Sie ließen sich nicht mal von dem Knochenmark pulverisierenden Schalldruck der kleinwagengroßen Boxen wegblasen.
Während die Feierlustigen Grönemeier, Revolverheld oder Bap mit Gleichmut ertrugen, flippten sie bei Matthias Reims „Verdammt ich lieb dich“ völlig aus. Und auch Hörgerät ging an seine Grenzen: „Es endlich wieder krachen lassen, was haben wir das vermisst“, sagt Bassist Michael Heindel und denkt mit Grausen an die musikalische Klausur der letzten Jahre. „Und Sabbenhausen war für ins schon immer was Besonderes“, berichtet Frontmann Andy Link. „Wir haben genug Auftrittsmöglichkeiten in einem Umkreis von rund 60 Kilometer. Aber Sabbenhausen hat für uns schon immer ein ganz besonderes Flair, so dass wir die knapp 200 Kilometer lange Anreise gerne auf uns nehmen, um hier zu spielen.“
Schon am Nachmittag ging das Spektakel los. Von rund 150 Nachwuchsrockern beim Headbangen berichtet der TSV-Mitorganisator Jan Hundertmark vom Auftritt der Kinderpunkband Randale, die die Eltern zum Staunen brachte, was für kleine Punkmonster doch in ihrem Nachwuchs stecken.
Es ging schon auf Mitternacht zu, als Sup-X übernahm. Und nachdem die Band mit „Get the Party started“ vorgelegt hatte, machten sie den Gästen klar, was sie erwartete: „Shut up and dance“. Die zogen mit und gingen zu „Relight my Fire“ ebenso steil wie zu „Uptown Funk“ und anderen Songs, für deren Genuss sie üblicherweise ihre Eltern bestenfalls als peinlich betrachten. Aber Sup-X riss sie alle mit und so sangen alle tief in der Nacht: „I’m walking on Sunshine.“
Copyright © Deister- und Weserzeitung 2023
Texte und Fotos von dewezet.de sind urheberrechtlich geschützt.
Weiterverwendung nur mit Genehmigung der Chefredaktion.