Uhren werden umgestellt: Sommerzeit beginnt am Sonntag
In der Nacht auf Sonntag wird die Zeit eine Stunde vorgestellt - dann gilt wieder wieder die Sommerzeit. Die Debatte darüber, ob das Umstellen ein baldiges Ende finden wird, fällt in diesem Jahr ruhiger aus.
In der Nacht auf Sonntag wird die Zeit eine Stunde vorgestellt - dann gilt wieder wieder die Sommerzeit. Die Debatte darüber, ob das Umstellen ein baldiges Ende finden wird, fällt in diesem Jahr ruhiger aus.
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Die Nacht zum Sonntag ist um eine Stunde verkürzt, da der Zeiger von 2 Uhr auf 3 Uhr vorgestellt wird. Und zwar nach dem Merksatz: Im Sommer stellt man die Gartenmöbel VOR die Tür, im Winter wieder ZURÜCK in den Schuppen. Bis Ende Oktober gilt dann die Sommerzeit. Frühaufsteher müssen morgens länger auf die ersten Sonnenstrahlen warten, abends ist es dafür länger hell. Die halbjährliche Debatte über Sinn und Zweck dieser Maßnahme scheint in diesem Frühjahr angesichts von Krieg und Krisen nahezu komplett auszufallen.
Zeitumstellung sorgt für Störungen beim Schlafrhythmus
«Jeder hat einen Schlaf-Wach-Rhythmus, und da geht die innere Uhr hinterher, wenn uns ein Stündchen geklaut wird», sagt Hans-Günter Weeß, Leiter des Schlafzentrums am Pfalzklinikum. «Das Risiko für Verkehrsunfälle steigt dadurch. Auch, dass Herz-Kreislauf-Probleme auftreten, wird wahrscheinlicher», sagt Weeß. Besonders betroffen seien Ältere, Menschen mit Schlafstörungen und Kinder. Es fehlt aber nicht nur eine Stunde: «Es ist dann morgens erstmal auch wieder dunkler - das frühe Aufstehen fällt dadurch noch mal schwerer», sagt Weeß.
Sorgt die Sommerzeit für mehr Wildunfälle im Straßenverkehr?
Doch nicht nur Müdigkeit steigert zum Beginn der Sommerzeit die Unfallgefahr im Straßenverkehr. Denn durch die Zeitumstellung fällt der Berufsverkehr für einige Wochen wieder in die Zeit der Dämmerung. Genau dann sind viele Wildtiere unterwegs, deren Energiebedarf im Frühling wieder steigt und die deshalb auf Nahrungssuche sind. Besonders gefährlich: die Zeit zwischen 6 und 8 Uhr morgens.
Wann wird die Zeitumstellung abgeschafft?
Das Ende der Umstellung schien schon besiegelt: Brüssel - genauer gesagt Ex-Kommissionschef Jean Claude Juncker - hatte es 2018 durch eine spontane Ankündigung im deutschen Frühstücksfernsehen geschafft, sich ins Zentrum der halbjährlichen Berichterstattung zu rücken. Es blieb aber bei Überschriften und Worten: Seit ein paar Jahren liegt das Thema auf Eis, an diesem Stand hat sich nichts geändert. Viele Länder außerhalb Europas haben die Umstellung indes abgeschafft oder streben dies an. In den USA etwa hat der Senat in der vergangenen Woche jedenfalls dafür gestimmt, dass die Sommerzeit dauerhaft eingeführt wird. Bei Zustimmung im Repräsentantenhaus würde dies im November 2023 in Kraft treten.
Die Probleme bei der Abschaffung der Zeitumstellung
Ein Problem ist unter anderem, dass die Gefahr eines Flickenteppichs besteht: Wenn sich die Länder nicht einheitlich auf Sommer- oder Winterzeit einigen, könnte es dazu kommen. Wenn dies nicht gelingt, könnte es etwa zu Problemen bei Fahrplänen und in anderen Bereichen kommen. Zudem sind die Auswirkungen für EU-Länder an den Rändern der Mitteleuropäischen Zeitzone nicht positiv: Käme die dauerhafte Sommerzeit, hieße das für Spanien im Winter Dunkelheit bis kurz vor 10 Uhr. Einigen sich alle auf Winterzeit, würde es in Warschau im Sommer schon um 3 Uhr hell. Die Zeitumstellung zweimal im Jahr dämpft diese Extreme.