HAMELN-PYRMONT / KREIS HOLZMINDEN.Wer bei der „Stunde der Wintervögel“ mit Fernglas und Meldebogen dabei war, hat im Durchschnitt 35,5 Vögel gesichtet, die zu durchschnittlich 8,7 Arten gehören. Das zeigt das Endergebnis der Aktion, die vom 6. bis 9. Januar stattgefunden hat.
Der Nabu und sein bayerischer Partner Landesbund für Vogelschutz (LBV) hatten schon zum zwölften Mal zur winterlichen Vogelzählung eingeladen. Rund 176 000 Menschen haben mitgemacht und von über 120 000 Beobachtungspunkten wie Gärten, Parks und Balkonen über 4,2 Millionen Vögel gezählt. In Niedersachsen wurden in 11 982 Gärten 442 484 Vögel gezählt, insgesamt 17 814 Vogelbegeisterte haben mitgemacht.
„Die Zahlen freuen uns sehr – es sind die zweitbesten Teilnehmendenzahlen in der Geschichte der Aktion“, so Rüdiger Wohlers vom Nabu Niedersachsen. Die bundesweite Top Ten der häufigsten Arten führt, wie so oft, der Haussperling an, gefolgt von Kohlmeise, Blaumeise und Amsel. Zu sehen gab es bei der Zählung etwas mehr Vögel als 2021. In Niedersachsen liegen Haussperling, Kohlmeise und Amsel auf den vorderen Plätzen. Wohlers: „Sowohl bei der Zahl der gemeldeten Arten als auch bei der Zahl der gemeldeten Vogel-Individuen ging es leicht nach oben. Das liegt vor allem an den typischen Waldarten wie Kernbeißer, Kleiber, Eichelhäher, Bunt- und Mittelspecht sowie Tannen-, Blau- und Kohlmeise, die sich vermehrt in Gärten und Parks zur Nahrungssuche eingefunden haben.“ Ursache dafür könnten weniger Baumfrüchte in den Wäldern als in anderen Wintern sein.
Im Landkreis Hameln-Pyrmont wurden in 250 Gärten 9690 Vögel gezählt. 355 Vogelfreunde haben dort 2411 Haussperlinge, 1155 Kohlmeisen, 1049 Amseln, 946 Blaumeisen und 936 Feldsperlinge gemeldet. Im Kreis wurden 29 Prozent mehr Kohlmeisen gemeldet.
Im Landkreis Holzminden wurden in 119 Gärten 5892 Vögel gezählt. 168 Vogelfreunde haben dort 1217 Haussperlinge, 814 Saatkrähen, 549 Kohlmeisen, 528 Amseln und 526 Blaumeisen gemeldet. Auffällig ist der Zuwachs an Saatkrähenmeldungen sowie die stark gestiegenen Meldezahlen für Kohl- und Blaumeisen.
Weniger häufig gesehen wurden hingegen in diesem Jahr vor allem Arten, die sich, oft in Trupps, als Wintergäste in Deutschland aufhalten und vermutlich aufgrund der milderen Winter weniger Zugtendenzen zeigen. Dazu gehören Erlen- und Birkenzeisig, Rot-, Sing- und Wacholderdrossel. „Einige dieser Arten sind mutmaßlich Klimaverlierer, da sich durch die sich verändernden Bedingungen ihr Verbreitungsgebiet verkleinert“, erklärt Wohlers.
In der Regionalgeschäftsstelle Weserbergland ist die aktuelle Infobroschüre mit vielen Hintergrundinformationen erhältlich – Interessenten können sich unter der Rufnummer 05724/3993535 melden.red
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