WESERBERGLAND.Mit Anja Mikoleizig haben wir kürzlich eine Hamelnerin vorgestellt, die auf vegane Ernährung umgestiegen ist. Die Dewezet wollte nun in der nicht repräsentativen Montagsfrage wissen, wie viele der Teilnehmer sich vegan ernähren und aus welchen Gründen. Und: Wie viele nicht – und warum nicht.
Auf die Einstiegsfrage „Ernähren Sie sich vegan?“ antworten vier Prozent der Befragten mit Ja. Sie erklären, dass Gesundheit, Tierwohl und Klimaschutz für ihre Ernährungsweise ausschlaggebend sind und es ihnen gesundheitlich damit besser geht. Das vegane Angebot in Hameln bewerten sie als durchschnittlich.
Von den 184 Teilnehmenden der Montagsfrage sind 54 Prozent männlich, 46 Prozent weiblich und nur sechs Prozent unter 40 Jahre alt. Über 50 Prozent der Befragten sind älter als 60.
Kommen wir zu denen, die sich nicht vegan ernähren, also 96 Prozent derjenigen, die die Umfrage beantwortet haben: 49 Prozent von ihnen essen gerne tierische Produkte, manchen schmecken vegane Gerichte nicht (16 Prozent), einigen (9 Prozent) sind die veganen Produkte zu teuer. Mit 22 Prozent folgen sonstige Gründe an zweiter Stelle; hier lohnt es, genauer auf die Antworten zu schauen. So schreiben etliche, dass sie sich größtenteils vegetarisch ernähren. Andere erklären, dass sie „ganz selten“ Fleisch konsumieren, dieses dann aber „bewusst und gerne“ zu sich nehmen. „Ich esse Bioprodukte, viel Gemüse und Getreideprodukte, aber auch Käse, Eier und Milch“, antwortet jemand. Viele der Befragten bevorzugen Mischformen, sind Flexitarier und kaufen Bio-Qualität, möchten aber nicht auf Milchprodukte verzichten.
Sich rein vegan zu ernähren, ist einigen Teilnehmern zu „kompliziert, zu anstrengend, zu einseitig, zu teuer und zu ungesund“. „Der Mensch ist ein Allesfresser, er braucht auch tierische Vitamine, um gesund zu bleiben“, so eine Antwort. Jemand schreibt, dass er keine künstlich hergestellten Lebensmittel essen möchte. Das „vegane Schnitzel“ sei ein „Vorgaukeln von Fleisch“.
Eine Person meint, „der Fleischersatz, der fleischlich schmecken soll, tut dieses leider nicht. Das, was vollmundig in der Werbung angeboten wird, dass die pflanzlichen Ersatzprodukte nicht von den fleischlichen zu unterscheiden sind, stimmt leider überhaupt nicht“. Man müsse für die vegane Küche viele neue Produkte kaufen, wenn diese nicht schmecken, schmeiße man sie weg. Einige Befragte sind der Meinung, jeder solle das essen, was ihm gefalle, die Lösung liege nicht im „ganz oder gar nicht“. „Ich richte mich bewusst danach, was mir schmeckt und bekommt. Das übergriffige Predigen eines vermeintlichen Nonplusultra der Ernährung lehne ich ab. Ich achte auf gute Qualität der Lebensmittel und versuche, regional zu kaufen“, lautet eine Antwort.
Auf eine komplett vegane Ernährung umsteigen möchten 88 Prozent der befragten Nicht-Veganer nicht. 20 Prozent zeigen Interesse an vegetarischer Ernährung, 43 Prozent geben an, dass sie „alles gerne essen“. Die Aussage „Ich möchte mich keiner spezifischen Ernährungsform zuordnen. Ich esse alles, aber extrem bewusst“, fasst die Meinung vieler Nicht-Veganer in der Umfrage gut zusammen.