Es war ein Schreck am Vormittag, obwohl es für Christin Sassenberg eigentlich ein ganz normaler Arbeitstag sein sollte. Sassenberg ist Zustellerin bei der „Citipost“ und fuhr gerade die Hünenbergstraße entlang, als ihr ein Mann auffiel, der auf dem Gehweg lag, mit dem Gesicht nach unten.
„Da kriegt man natürlich einen Schreck“, sagt die 28-Jährige wenige Stunden später im Gespräch mit unserer Zeitung.
Sassenberg zögerte nicht, sondern handelte: Sie fuhr ihren Wagen an die Seite, stieg aus und leistete Erste Hilfe. Damit war sie nicht allein: Ein älteres Ehepaar im Auto vor ihr habe ebenfalls angehalten und sei auf den Mann zugegangen. Sie hätten ihn gekannt, vermutet Sassenberg.
„Der Mann hatte eine Platzwunde am Kopf und hat sich nicht gerührt“, schildert die junge Frau, die seit gut zwei Jahren für die Citipost als Postzustellerin arbeitet.
Sie habe via Handy gleich den Notruf alarmiert, die wichtigsten Informationen durchgegeben und auf Anweisungen gewartet – so, wie man es in einem solchen Notfall tun soll. Dann legten sie und das ältere Ehepaar den Mann – der zwar atmete, aber nichts sagte und plötzlich zu zittern begann – in stabile Seitenlage und warteten auf den Krankenwagen, der wenige Minuten später eintraf.
„Das ging wirklich schnell“, so Sassenberg. Der Mann wurde schließlich zur weiteren Untersuchung ins Klinikum Minden gebracht. „Er hat sich vorher noch oft bei uns bedankt“, so Sassenberg. „Aber das müsste er doch gar nicht!“ Für sie war die Erste Hilfe „selbstverständlich“.
Was tun, wenn man eine bewusstlose Person findet? Rettungsdienste raten zu folgendem Vorgehen:
- Den Betroffenen ansprechen und anfassen, um das Bewusstsein zu überprüfen. Bei Bewusstlosigkeit laut „Hilfe“ rufen. Die Atmung prüfen.
- Falls normale Atmung vorhanden: stabile Seitenlage.
- Dann: Notruf 112 wählen.
- Betroffenen zudecken und bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes beruhigen und beobachten. Außerdem: Atemwege freimachen durch Neigen des Kopfes nach hinten.
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