BAD MÜNDER / COPPENBRÜGGE / SALZHEMMENDORF / EMMERTHAL/BAD PYRMONT. Mit einem Regionalen Entwicklungskonzept und zunächst fünf konkreten Startprojekten hat sich die Leader-Region Östliches Weserbergland für die nächste Förderperiode von 2023 bis 2027 beworben. Einen entsprechenden Beschluss hat die Lokale Aktionsgruppe (LAG) gefasst.
Das EU-Förderprogramm Leader zielt darauf ab, in ländlichen Gebieten eine eigenständige Regionalentwicklung auf der Basis freiwilliger kommunaler Zusammenschlüsse zu unterstützen. Zur Region Östliches Weserbergland zählen die Städte und Gemeinden Bad Münder, Bad Pyrmont, Emmerthal, Salzhemmendorf und Coppenbrügge, doch vier Startprojekte gibt es nur aus drei Kommunen. Dazu kommt ein gemeindeübergreifendes Vorhaben mit dem Landkreis als Träger.
Dass es dieses Mal überhaupt Startprojekte gibt, sei ein Wunsch des niedersächsischen Landwirtschaftsministeriums gewesen, erklärt Verena Heumann vom Regionalmanagement der Sweco GmbH. „Das Ministerium möchte, dass der Abruf der finanziellen Mittel so schnell wie möglich erfolgt“, sagt sie im Gespräch mit dieser Zeitung. Alle fünf Startprojekte seien inhaltlich und finanziell konkretisiert und fristgerecht beim Amt für regionale Landesentwicklung Leine-Weser abgegeben worden. Weitere Projekte können und sollen später folgen.
Offen ist gegenwärtig noch das Budget für die nächste Förderperiode, die nur noch fünf und nicht wie bisher sieben Jahre dauert. Auch die Höhe der möglichen Förderung ist abzuwarten. Das dürfte unter anderem an zeitlichen Verzögerungen liegen und auch daran, dass sich mehr Regionen als bisher um eine Aufnahme in das Programm bewerben.
Folgende Startprojekte sind von der LAG einstimmig beschlossen worden:
Schaffung eines Dorfplatzes in Salzhemmendorf: Damit will der Flecken einen Treffpunkt für die Dorfgemeinschaft schaffen und die einbezogenen Parkflächen auch als Festplatz für Dorffeste nutzen. Bruttokosten: 109 000 Euro.
Sanierung des Dorfgemeinschaftshauses Benstorf: Um das denkmalgeschützte Gebäude aus dem Jahr 1900 auch in Zukunft nutzen zu können, müssen das Dach erneuert, ein Blitzschutz installiert und die Fassade saniert werden. Kosten: 268 000 Euro.
Zukunftswerkstatt Emmerthal: In den verschiedenen Ortschaften und Ortsteilen sollen flächendeckende, moderierte und offene Zukunftswerkstätten ausgerichtet werden, in denen die Entwicklungsziele der Orte und entsprechende Maßnahmen erarbeitet werden. Der Schwerpunkt soll auf einer nachhaltigen Entwicklung der Orte und des Ehrenamtes gelegt werden. Kosten: maximal 25 000 Euro.
Energetische Sanierung und Aufwertung des Dorfgemeinschaftshauses Marienau: Das Gebäude dient seit den 1970er Jahren als Treffpunkt, Veranstaltungsort und Sportstätte für die Einwohner, Vereine und Gemeinschaften. Die Heizungsanlage entspricht nicht mehr dem Stand der Technik und Fenster, Türen, Decken und Fußböden müssen erneuert werden, auch um dem Klimaschutz Rechnung zu tragen und die Unterhaltungskosten zu senken. Kosten: 106 000 Euro.
Radwegweisungskataster für den Landkreis Hameln-Pyrmont: Radwege mit einer Gesamtlänge von 850 Kilometern gibt es im Kreis. Die Wegweisung ist viele Jahre alt, die Daten werden bislang in einem Access-Kataster geführt, deren Lizenz der Kreis nicht verlängern will. Die Beschilderung soll darum künftig in einer professionellen Datenbank dargestellt werden und dem Kreis eine selbständige Pflege der Radwegweisung ermöglichen. Die Erstellung eines Radwegkonzeptes wurde bereits in der vergangenen Förderperiode unterstützt. Kosten: 71 400 Euro.
Eine Rückmeldung der zuständigen Behörde erwartet Regionalmanagerin Verena Heumann erst Ende dieses Jahres. Im Januar sollen dann die ersten Anträge auf den Weg gebracht werden. Noch bis Mitte 2023 ist die Sweco GmbH für das Regionalmanagement im Östlichen Weserbergland zuständig, um einen nahtlosen Übergang zu ermöglichen. Denn für die neue Förderperiode wird der Managementauftrag neu ausgeschrieben. Auch die Sweco GmbH will sich darum bewerben.
Einen Wechsel wird es laut Heumann bei der Geschäftsstelle für die Leader-Region geben, die bislang zum Flecken Coppenbrügge gehörte und 2023 von der Stadt Bad Pyrmont übernommen wird. Die Geschäftsstelle erledigt unter anderem die Abrechnungen mit dem Regionalmanagement und den beteiligten Kommunen. Auch der Verwendungsnachweis gegenüber dem Amt für regionale Landesentwicklung gehört zu ihren Aufgaben.