LÜGDE/EMMERTHAL. Er beginnt in Steinheim, verläuft über Wöbbel, Schieder, Lügde, Bad Pyrmont, Welsede, Amelgatzen und Hämelschenburg bis nach Emmerthal. Mehrere Kommunen haben den Emmer-Radweg grenzübergreifend ermöglicht. Jetzt wurde er offiziell eröffnet.
„Es ist ein guter Tag für Radfahren in Lippe“, freute sich Landrat Dr. Axel Lehmann. Kurz widmete er sich der offiziellen Eröffnung des Emmer-Radwegs, bevor er dem Startschuss des Stadtradelns Aufmerksamkeit schenkte und dafür warb, drei Wochen lang möglichst auf das Auto zu verzichten, um das Ergebnis des letzten Wettbewerbs zu toppen: „Wir hatten knappe 4300 Radler, und wir haben rund 850 000 Kilometer gefahren.“ Lehmann betonte, dass Lippe als fahrradfreundlicher Kreis das Radfahren an vielen Stellen unterstützen möchte und deshalb seine Infrastruktur kontinuierlich ausbaue. Man sei dabei, das Radnetz OWL in Kooperation mit Bielefeld aufzubauen, ein Netz, das sich vor allem an den beruflichen Verkehr richte und die Pendler ansprechen solle, aber auch hobbymäßig genutzt werden könne.
Lügder Bürgermeister Torben Blome: „Eine schöne und zuweilen anspruchsvolle Tour“
Der Emmer-Radweg, zu dessen Eröffnung Bürgermeister Torben Blome aus Lügde, der stellvertretende Bürgermeister aus Steinheim, Gerd Jarosch, der Vertreter des Bürgermeisters von Schieder-Schwalenberg, Jochen Heering, und von der anderen Seite der Grenze Bad Pyrmonts Bürgermeister Klaus Blome gekommen waren, ist rund 50 Kilometer lang. „Es ist eine schöne und zuweilen auch anspruchsvolle Tour“, bekannte Torben Blome, der mit anderen Radlern die Strecke bis zum Emmer See mit dem Fahrrad zurückgelegt hatte. Auch eine Gruppe aus Schieder mit Fahrradrikschas angereist. Zweisitzer und mit Anhänger sogar Viersitzer, die das Schieder-Schwalenberger Team von „Aktion miteinander“ vorhält und auch mit Piloten zur Verfügung stellt. „Für ältere oder auch behinderte Menschen, die trotz allem Spaß haben, einmal durch die Gegend zu radeln“, erklärt Michael Bohler die Möglichkeit, sich diese Fahrzeuge gegen eine Spende auszuleihen.
Vier Jahre von der Idee bis zur Fertigstellung des Emmer-Radwegs
In ihren Ansprachen berichteten die Vertreter der Kommunen von der Idee des Emmer-Radwegs, die vor vier Jahren geboren wurde und jetzt bereits realisiert ist. Bedauert wurde, dass sich die Stadt Nieheim aus dem Projekt zurückgezogen hat, weil sie die Kosten für die Beschilderung des Radweges und die anteiligen Kosten für die Vermarktung nicht stemmen konnte. „Damit ist die letzte Strecke bis nach Bad Driburg und zur Emmerquelle hinfällig geworden“, bedauerte Jochen Heering. Die anderen Kommunen sähen weiterhin in dem Projekt einen großen Mehrwert für Bürger und Gäste, für die insgesamt 10 000 Euro ausgegeben wurden.
An kurzfristig aufgebauten Infoständen konnte man sich den Flyer „Willkommen auf dem Emmer-Radweg“ mitnehmen. Auf der einen Seite stellen sich Steinheim, Schieder-Schwalenberg, Lügde, Bad Pyrmont und Emmerthal vor, auf der anderen Seite ist eine Karte abgebildet, auf der zwar der Weg und einiges Unverzichtbare wie Parkplätze, WCs, Touristinformationen und Fahrradwerkstätten eingezeichnet sind, aber außer einem winzigen Hinweis auf die Extersteine und das Hermannsdenkmal so gar nichts touristisch Interessantes. Auch der Verlauf der Emmer lässt sich eher erahnen, als deutlich zu sehen. Aber ein Tourist, der immer mal wissen wollte, wo Spork liegt, kommt voll auf seine Kosten.
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