AERZEN / HESSISCH OLDENDORF / HAMELN. Mit fünf Projekten will die Leader-Region Westliches Weserbergland in die Förderperiode 2023 bis 2027 starten. Bei den Vorhaben geht es unter anderem um Hochwasserschutzmaßnahmen am Grießebach in Aerzen, die Waldbühne am Hamelner Klüt sowie die nachhaltige Bewirtschaftung des Hamelner Stadtwaldes.
Der Landkreis Hameln-Pyrmont möchte einen Kataster für die Radwege erstellen und die Stadt Rinteln das touristische Angebot um digitale Rundgänge erweitern. Insgesamt umfasst der finanzielle Rahmen der Vorhaben mehr als eine halbe Million Euro, bei einer Förderung von mehr als 323 000 Euro.
„Es ist ein vorläufiger Katalog, bei Dringlichkeit können auch andere Projekte vorgezogen werden“, erklärt Heiko Wiebusch, Fachbereichsleiter bei der Verwaltung der Stadt Hessisch Oldendorf. Im Rathaus der Stadt hat das Regionalmanagement für die Leader-Region seinen Platz. Regionalmanager Marco Großardt führt aus, dass für Startprojekte für die Förderperiode „erst die Anerkennung erfolgen muss und die Antragstellung sich dann anschließt“. Mit der Anerkennung wird bis zum Herbst gerechnet, die Umsetzung startet im kommenden Jahr. 2021 ist der Weserstrand in Hessisch Oldendorf als eine der letzten Maßnahmen der alten Förderperiode fertiggestellt worden. Leader hat von den Gesamtkosten von rund 123 000 Euro rund 60 600 Euro als Förderung übernommen.
Beim Verein für Grenzbeziehung und Heimatpflege von 1930 Hameln steht man in den Startlöchern, wie der Vorsitzende, Werner Sattler, in der Videokonferenz betont. Alle notwendigen Genehmigungen für den Bau der Waldbühne auf dem Klüt liegen bereits vor. Vom einst geschleiften Fort George gibt es noch wenige Reste, nach römischem Vorbild soll auf dem Hamelner Hausberg eine Kulturbühne mit 200 Sitzplätzen für vielfältige Angebote geschaffen werden.
Für das Leuchtturmprojekt, wie es Hamelns Oberbürgermeister Claudio Griese kürzlich bezeichnet hat, ist auch bereits die Finanzierung vonseiten des Vereins gesichert, wenn der Zuschuss von Leader kommt“, betont Sattler. „Über 100 Hamelner Privatpersonen und Geschäftsleute haben dafür gespendet“, fügt der Vorsitzende des über 400 Mitglieder zählenden Vereins für Grenzbeziehung und Heimatpflege an. 522 200 Euro soll das Projekt kosten und ist damit das finanziell aufwendigste Vorhaben zum Start der Förderperiode. Als Zuschuss werden rund 322 000 Euro erwartet.
Das ist weit weniger als für die Fortführung der Entwicklung nachhaltiger Waldwirtschaft mit der Umsetzung der Ergebnisse zur bodenschonenden Waldbewirtschaftung im Hamelner Stadtwald. „Der Einsatz von Pferden hat Grenzen“, wie Forstamtsleiter Carsten Bölts klarmacht. Die Vierbeiner können lediglich schwächere Baumstämme zu den Rückegassen im Wald ziehen. Deshalb ist zusätzlich die Arbeit mit kleineren Rückeraupen und Winden vorgesehen, die noch weniger Bodendruck erzeugen als Pferde. Pferde und Raupen machen es möglich, die Abstände der Rückegassen entscheidend zu verringern, was 81 Hektar weniger verdichteten Boden bedeute, wie Bölts erklärt. Mit einer Investition von 117 200 Euro bei einem Zuschuss von rund 76 000 Euro wird kalkuliert.
Um den Hochwasserschutz am vor Jahren begradigten Aerzener Grießebach zu erhöhen und damit die Blankschmiede, die bekanntlich Strom erzeugt, nicht wieder wie im vergangenen Juni absäuft, soll eine Rückhaltung und eine Ableitung geschaffen werden. Aerzens Bürgermeister Andreas Wittrock, der auch stellvertretender Vorsitzender der Leader-Region Westliches Weserbergland ist, führt aus, dass für mehr Hochwassersicherheit bei den sich mehrenden Starkregen im Zuge des Klimawandels rund 40 000 Euro im Bereich zwischen alter Bundesstraße und dem Bahndamm am Ortsausgang von Aerzen in Richtung Reher investiert werden sollen.
Bettina Remmert, Amtsleiterin für Wirtschaftsförderung des Landkreises Hameln-Pyrmont, stellt die geplante Radwegebeschilderung vor. Es wird für die Überführung in eine Software für einen Bestands- und Wartungskataster für die Führung von Radfahrern durch den Landkreis mit Kosten von 60 000 Euro gerechnet. 22 500 Euro als Zuschuss ist zu erwarten, wenn die Maßnahme aus dem Leader-Topf gefördert wird.
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