HAMELN-PYRMONT. Erstmals ist auch im Landkreis Hameln-Pyrmont ein Fall von Affenpocken nachgewiesen worden. Das Gesundheitsamt Hameln-Pyrmont erhielt am 20. Juni die Bestätigung über die Infektion einer im Landkreis Hameln-Pyrmont wohnhaften Person mit dem Affenpockenvirus.
Bei der infizierten Person handelt es sich um einen erwachsenen Mann. Eine Kontaktermittlung wurde nach Angaben der Pressestelle umgehend nach Bekanntwerden des Verdachtsfalles in die Wege geleitet und ergab, dass die Ansteckung in einem anderen Landkreis erfolgte und keine weiteren relevanten Kontakte stattgefunden haben. Die infizierte Person befindet sich in Isolation.
Aus Datenschutzgründen würden keine weiteren Informationen zu diesem Fall bekannt gegeben. Das Gesundheitsamt geht derzeit nicht von einer Gefährdung für die Menschen im Landkreis Hameln-Pyrmont aus, wie Leiterin Dr. Silke Farin betont: „Da die Übertragung des Affenpockenvirus von Mensch zu Mensch nur selten und nur bei engem Kontakt möglich ist und in diesem Fall keine relevanten Kontakte im Landkreis stattgefunden haben, gehen wir aktuell nicht von einer Ausbreitung hier vor Ort aus.“
Der erste Affenpocken-Fall war Ende Mai in Niedersachsen nachgewiesen worden. Die erkrankte Person aus dem Landkreis Northeim war ein Reiserückkehrer aus Spanien. Der erste nachgewiesene Fall in Deutschland überhaupt war Mitte Mai aus Bayern gemeldet worden. Bis zum 21. Juni sind 469 Affenpockenfälle aus 14 Bundesländern (Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Brandenburg, Hamburg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein, Thüringen) ans Robert-Koch-Institut (RKI) übermittelt worden.
Anfang Mai war ein Affenpocken-Fall in Großbritannien nachgewiesen worden - Experten zufolge kursierte der Erreger da aber wohl bereits in vielen Ländern. Das Virus verursacht nach Angaben von Gesundheitsbehörden meist nur milde Symptome wie Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen und Hautausschlag. Die Zeit vom Kontakt bis zum Ausbruch der Krankheit beträgt zwischen 7 und 21 Tagen.
Affenpocken können aber auch schwere Verläufe nach sich ziehen, in Einzelfällen sind tödliche Erkrankungen möglich. Folgen einer überstandenen Infektion können Narbenbildung und selten auch Erblindung sein.
Allgemeine Informationen zum Affenpocken-Virus sind auf folgenden Seiten als FAQs zusammengefasst:
Fragen und Antworten zu Affenpocken | Niedersächsisches Landesgesundheitsamt (niedersachsen.de)
Informationen der BZgA zu Affenpocken - infektionsschutz.de
RKI - Affenpocken - Antworten auf häufig gestellte Fragen zu Affenpocken
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