Reinhard Zakrzewski Reporter WESERBERGLAND. Zu Ostern legt das Wetter eine Punktlandung hin, denn rechtzeitig zu den Feiertagen dehnt ein Hoch seinen Einfluss nach Deutschland aus. Ein kleiner Wermutstropfen bleibt allerdings: Das Hoch liegt ungünstig über Skandinavien, sodass sich an seinem Südrand eine kühle Nordostströmung zu uns einstellt.
Nach der Abschiedstour vereinzelter Regenschauer in der Nacht zum Donnerstag und wolkigen 18 Grad am Tag fließt am Karfreitag deutlich kühlere Luft ein. Bei Höchstwerten von zwölf Grad ist von der Sonne wenig zu sehen. Vereinzelt mögliche Regentropfen verabschieden sich im Tagesverlauf. Nach sehr frischen Nächten scheint von Karsamstag bis Ostermontag dann ausgiebig die Sonne. Somit ist das Eiersuchen im Freien am Ostermorgen in trockenen Tüchern. Nur der Osterhase könnte kalte Pfoten bekommen. Bei leicht unterkühlten 14 bis 15 Grad sowie einem zeitweise recht flotten Ostwind steht erholsamen Osterausflügen nichts im Wege. Auch am Dienstag bleibt es wohl freundlich und trocken. Danach gibt es einige Unsicherheiten. Tendenziell stehen atlantische Tiefs schon wieder in den Startlöchern. Ein stabiles Frühlingshoch ist jedenfalls nicht in Sicht.
Das Frühjahr ist gewöhnlich von unbeständigem Wetter und zahlreichen Kälterückfällen geprägt. Grund ist die Kaltluftproduktion im Polargebiet, die ihren Höhepunkt erst am Ende der Polarnacht im März erreicht. Gleichzeitig hat sich die Luft in den Subtropen schon deutlich erwärmt. Über Mitteleuropa ringen dann beide Luftmassen mit teilweise enormen Temperatursprüngen um die Vorherrschaft – allerdings mit abnehmender Tendenz bis zu den Eisheiligen Mitte Mai. Entsprechend stehen die frühen Ostertermine Ende März/Anfang April oft im Zeichen von nasskaltem Wetter. Dann ist auch mal Eiersuchen im Schnee drin. Später im April geht’s für den Osterhasen wesentlich entspannter zu. Häufigere Hochdrucklagen machen die sonnigen und warmen Tage des Vollfrühlings, der von den rosaweißen Blüten der Apfelbäume eingeläutet wird, im Verlauf immer wahrscheinlicher. Spitze in Sachen Sonne und Wärme waren Ostern 2011 (Hameln maximal 24 Grad) und 2019. 2019 strahlte die Sonne in unserer Weserregion von Gründonnerstag bis Ostermontag (18. bis 22. April) von einem fast wolkenlosen Himmel insgesamt 63 Stunden lang.
Dazu kletterte das Thermometer an allen fünf Tagen auf 20 bis 23 Grad.
Wagt man einen vorsichtigen Blick auf die Wettertrends der zweiten Aprilhälfte und des Mai, so haben das europäische und das amerikanische Langfristmodell bei Niederschlag und Temperatur eher Mittelmaß zu bieten. Längere Kälteperioden wie im vergangenen April und Mai zeichnen sich aktuell nicht ab.
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