Er befürworte zumindest die Pläne, sagte Kahrs, der sich nach eigenen Angaben in Berlin besonders für Kultur und Denkmalschutz einsetzt.
Zwar sei es „ehrlicherweise“ sein erster Besuch am Bückeberg, aber er unterstütze das Vorhaben von Landkreis und dem Hamelner Verein für regionale Kultur- und Zeitgeschichte: Zeitzeugen, Berichte und Filme allein könnten das Geschehen der NS-Zeit nicht begreifbar machen – wer am Bückeberg stehe, könne eher die Hintergründe der NS-Propagandaveranstaltung „nachvollziehen“. Die Bundesregierung fördere relativ viele Gedenkstätten, sagte Kahrs. Die Kostenpläne für den Bückeberg seien überschaubar im Vergleich zum Reichsparteitagsgelände in Nürnberg, wo inzwischen Summen zwischen 40 und 70 Millionen Euro für eine Sanierung im Gespräch seien. Für ihn sei es wichtig, dass sich der Bund neben Landkreis und Land finanziell an dem Dokumentations- und Lernort in Emmerthal – in der Regel in Höhe von 50 Prozent der Investitionskosten – beteilige. Der Bückeberg betreffe nicht nur die Region oder Niedersachsen, sondern habe bundesweite Bedeutung, sagte Kahrs.
„Der Bund steht in der Verantwortung“, meinte auch Schraps, der den Besuch von Kahrs („Unser wichtigster Haushaltspolitiker“) organisiert hatte. Über Summen wurde im Detail nicht gesprochen. Gemeinsam mit dem Landkreis wolle er klären, was den Antrag umfassen sollte, sagte der Bundestagsabgeordnete aus Groß Berkel. Für Ende Juni seien die Haushaltsberatungen der Koalitionspartner terminiert, im Juli könnte es eine Entscheidung geben. Noch am gleichen Tage veröffentlichte Schraps eine Erklärung, in der es zusätzlich heißt: „Ich bin mir sicher, dass auch die anderen Mitglieder im Haushaltsausschuss des Bundestags die bundespolitische Bedeutung des Erinnerungsortes Bückeberg sehen.“
Vor Ort hatten für den Entwurf der Jury Bernhard Gelderblom vom Verein für regionale Kultur- und Zeitgeschichte („Ein ganz zarter Versuch ohne Gebäude und Museum“) und Landrat Tjark Bartels für das Projekt geworben. Zuletzt war eine Summe von 450 000 Euro im Gespräch, darunter Gelder der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten und des Landkreises. Bartels verwies darauf, dass es Wünsche gebe, beispielsweise das Areal behindertengerechter zu gestalten. Den Landkreis sehe er weiter in der finanziellen Verantwortung. Bartels: „Und das ist wichtig und lösbar.“
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