Mit dem „Lowjito“, glaubt Thomas Schellenberg, treffe er den Nerv der Zeit. Der Name, ein Mix aus dem beliebten Cocktail „Mojito“ und der Ernährungsform „Low Carb“, steht für das Konzept: Es handelt sich um ein alkoholisches Erfrischungsgetränk – ohne Kohlenhydrate und ohne Zucker, gesüßt mit alternativen Süßungsmitteln wie beispielsweise Stevia. Geschmacklich lässt sich das Getränk, wie der Name schon vermuten lässt, in die Kategorie Mojito einordnen. „Jedoch verfeinert mit einigen interessanten Gewürznoten wie zum Beispiel Basilikum“, sagt Schellenberg.
Der Getränketechnologe und DJ will mit dem „Lowjito“ die Balance schaffen zwischen Ernährungsbewusstsein und Alkoholgenuss. „Das passt zum Trend bewusster Ernährung und dem Fitness-Lebensstil vieler jüngerer Leute“, sagt Schellenberg, der selbst eine Fitnesstrainer-Lizenz hat. „Das Getränk spiegelt in gewisser Hinsicht meinen Charakter und meine Lebensweise wider“, meint Schellenberg. Auf der einen Seite stehe sein Job als DJ, damit verbunden Partyspaß und Alkoholgenuss – auf der anderen Seite die Frage: „Wie bleibe ich fit?“
Verzichten möchte Schellenberg, der in Hessisch Oldendorf wohnt, auf alkoholhaltige Drinks zumindest nicht. Dabei weiß er auch: „Alkoholkonsum und Ernährungsbewusstsein sind eigentlich widersprüchlich.“ Dennoch sei es vor allem ein harter Kern an Sportlern, der über das gesamte Jahr auf Alkohol verzichtet. Der „Lowjito“ sei daher ein „guter Kompromiss“.
Die Idee kam aus mir herausgeschossen.
Thomas Schellenberg
Über eine Befragung während der Entwicklung habe er entsprechend positives Feedback der Tester bekommen. Seit rund einem Jahr arbeitet der 29-Jährige an seinem Erfrischungsgetränk. „Ich habe einen Workshop besucht, den mein Getränke-Professor ins Leben gerufen hat“, erzählt Schellenberg, der an der Hochschule Ostwestfalen-Lippe studiert hat. Der Professor brachte ihn schließlich auf die Idee, ein eigenes Unternehmen zu gründen. „Die Idee kam aus mir herausgeschossen“, meint der Getränketechnologe. Die Idee zu dem alkoholhaltigen Erfrischungsgetränk ohne Kohlenhydrate hatte er schon länger. „Eine Woche später habe ich mich ins Labor gestellt, nebenbei im Master studiert“, sagt er.
Zunächst ging es fast ausschließlich um die Entwicklung der Rezeptur. Über 300 verschiedene Rezepturen hat Schellenberg getestet. „Vormittags war ich oft angetrunken, weil ich die Rezeptur weiterentwickeln und das Getränk probieren musste“, erzählt er. „Das ist nicht so witzig, wie man sich das vorstellt.“ Vor allem, weil sich der Student zu dieser Zeit mit Intervallfasten fit hielt.
Dennoch: Nach Hunderten Geschmacksproben füllte er in Lemgo selbst die ersten Flaschen ab. Inzwischen ist der „Lowjito“ auf dem Markt. Gastronomen und Privatleute können das Produkt beim „Getränkeblitz“ in Fischbeck kaufen. Auch in eigen Bars in der Region wird das Getränk angeboten, zum Beispiel im „Classic“ in Hameln. Die nächste Abfüllung ist in Gütersloh vorgesehen. 10 000 „Lowjitos“ sind dann geplant. Ohnehin hat Schellenberg, der als „DJ Ibeatz“ auf Veranstaltungen in der Region auflegt, Großes vor. Sein innovatives Getränk und die Idee dahinter möchte er in der TV-Show „Die Höhle der Löwen“ präsentieren. In der Vox-Sendung pitchen Gründer vor Investoren, stellen ihre Konzepte vor, hoffen auf Unterstützung.
Schellenberg will eine Getränkemarke etablieren. „HalQ’s“ (gesprochen: Halks) hat er sie genannt. Das stehe für „Higher alcohol, lower carbs“, wie er sagt. „Aus mehreren Gründen musste ich das C von Carbs gegen ein Q austauschen.“ So oder so: Der „Lowjito“ soll nicht das einzige Getränk von Thomas Schellenberg bleiben. „Ich habe mir das Ziel gesetzt, in fünf Jahren ganz Deutschland abdecken zu wollen“, sagt er. Jetzt aber will er klein starten – und Gastronomen in der Region ansprechen. Viele kennt er durch seinem Job als DJ …