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Marienau (sto). „Als Henni Strotens könnt ihr mich hier sehen, den ganzen Tag muss ich die Spindel drehen. Aus Wolle, aber auch aus Lein, soll der Stoff für Betten und Jacken sein“, ruft die Spinnerin. Heute möchte sie aber nicht spinnen. Heute gönnt sie ihrer Spindel eine Auszeit und sich selbst einen Kräuterlikör, den ihr „Tillus Medicus“ einschenkt. Henni Strotens heißt in Wirklichkeit Katja Loges, und ihr richtiger Beruf ist Erzieherin. Einmal im Jahr wird die 32-Jährige aber zu einer Spinnerin. „Aus Heimatverbundenheit und zur Pflege einer alten Tradition“, betont die gebürtige Marienauerin.
Die Tradition heißt „Wittmus“. Drei Wochen nach Ostern lässt die Dorfgemeinschaft des beschaulichen Orts an der Aue ein längst zerfallenes Karmeliterkloster wieder aufleben - samt seiner Mönche und der alten Handwerkszunft, zu der auch die Spinnerin gehörte. „Ich mache mit beim Wittmusfest, um dazu beizutragen, dass die Geschichte des Dorfes nicht in Vergessenheit gerät“, erklärte Katja Loges, alias Henni Stroten. Wittmus sei mehr als Bratwurst und Bier. Mit Wittmus werde deutlich, dass Marienau ein Ort mit Geschichte sei, die es wert sei, gepflegt zu werden.
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