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Ohnehin ist es schwierig, die heutigen Betreiber nach verschiedenen Wechseln der firmierenden Unternehmen zu finden. Doch lässt sich im Internet der Hinweis in einem Geschäftsbericht entdecken, dass für den Rückbau im Aerzener Ortsteil in den Jahren 2020/21 Geld für den Rückbau vorgesehen ist. Nur Rückbau? Kein Repowering mit einer höheren und leistungsfähigeren Anlage? „Wirtschaftlich nicht geeignet“, heißt es aus Bremen vom neuen Eigentümer.
Das Gebiet spielt in den Planungen der Gemeinde eine wesentliche Rolle. Nur: Seit Inbetriebnahme der drei Anlagen im Jahre 2001 fielen die Rotoren immer wieder durch Stillstand auf. Die Management- und Betriebsführung eines Reinerbecker Windrades ging vom ersten Investor EBV (Oldenburg) 2005 als eine von rund 130 Anlagen in den Besitz der Gesellschaft WPD AG (Bremen) über. Wie bei vielen anderen Projekten sei auch die einzelne Anlage des Typs GE 1.5sl hinsichtlich eines möglichen Repowerings geprüft worden, heißt es nun auf Nachfrage aus Bremen. Unternehmenssprecher Daniel Engelhardt: „Wesentlicher Bestandteil der Prüfung ist eine detaillierte Erfassung des Windpotenzials – auf Grundlage der tatsächlichen Betriebsergebnisse der Anlage am Standort.“ Konsequenz für die Investoren: Der Standort Reinerbeck erscheine durch seine tiefer gelegene Geländesituation für ein Repowering wirtschaftlich nicht geeignet.
Die Genehmigung läuft bis 2021. Je nach technischem Zustand gegebenenfalls länger, wie es aus Bremen weiter heißt. Engelhardt erklärt: „Die Genehmigung ist weiterhin gültig, es muss jedoch im Detail der Weiterbetrieb dann einmal extern technisch und von uns intern wirtschaftlich geprüft werden.“
Die Entscheidung der Besitzer der beiden anderen Anlagen in Reinerbeck ließ sich bislang nicht in Erfahrung bringen. Ob die Betriebsergebnisse dort wesentlich besser sind, erscheint allerdings fraglich. Eine vierte – kleinere Anlage – besteht noch im Bereich Bruch von Reinerbeck. Dort ist eine Höhenbegrenzung festgeschrieben, so dass kein Repowering möglich sein dürfte.
Das Potenzial der Gemeinde für die Windkraft dürfte damit wohl künftig schrumpfen. Bestand hat auf jeden Fall die Lachemer Forst bei Posteholz. Als Investor trat 2001 für die drei Anlagen (Nabenhöhe 85 Meter) ebenfalls die EBV auf. Nachdem sie zunächst in den Besitz der Wallenborn-Gruppe (Sachsen) übergegangen waren, tritt nun als neuer Eigentümer die Boreas Energie GmbH (Dresden) auf. Sie hat vom Landkreis die Genehmigung, die Anlagen zu repowern. Vorgesehen sind drei Anlagen mit einer Nabenhöhe von 137 Meter (Gesamthöhe 200 Meter). Die Arbeiten stehen unmittelbar bevor.
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