Mit Schönheits-OPel

„Viele hat die Wettervorhersage abgeschreckt“, sagt auch Opel-Teamer Helmut Dreyer. Dabei hatte alles so gut angefangen: Bereits kurz vor dem offiziellen Startschuss zum Treffen hatte sich auf dem Anneliese-Heller-Weg eine lange Schlange anreisender Opel- Fahrzeuge gebildet.

Zu den Freunden dieser Marke zählt Nicole Dudel aus Porta Westfalia. Als sie für das Bewertungsteam die Motorhaube ihres auf Hochglanz polierten Corsas öffnet, kommen pinkfarbene Sternchen im blitzblanken Motorraum zum Vorschein. Mit zwei Paradekissen auf dem Beifahrersitz und einer Parkscheibe ebenfalls in Rosa erfüllt ihr „Zickentaxi“ alle Klischees eines Frauenautos.

Der Tigra von Karmen Becker präsentiert sich in glänzendem Lamborghini-Lack. Ursprünglich war das Sportcoupé, Baujahr 1994, einmal rot, mittlerweile ist es eine Lackierung „orange-perl“. Was andere Frauen in Botox investieren, steckt die Springerin in ihren Opel. Schönheits-Operationen finden in der Tuning-Werkstatt statt und haben Karmen Becker mittlerweile rund 50 000 Euro gekostet. „Ich wollte eine Auto, das sich von den anderen im Straßenverkehr abhebt“, erklärt sie. Wer auch in ihrem Motorraum Sternchen vermutet, der irrt. Beim Tigra besteht die umgebaute Blende aus leeren Energy-Drink-Dosen.

• Schöne Rostlaube – Die „Ratte“ von Lars Ihmels. Foto: sbr

• Opel aller Arten in Aerzen. Foto: sbr

• Vilma (li.) und Steffi bewundern Karmen Beckers Tigra mit Lamborghini-Lack. Foto: sbr

Auf die Idee mit dem Getränkedosen-Recycling hätte auch Lars Ihmels kommen können. Sein ehemals grüner Corsa ist eine sogenannte „Ratte“, ein Fahrzeug, das nicht mit Hochglanz, sondern mit Rost die Blicke auf sich zieht. „Hot rods oder Rat rods sind schon immer meine Traumautos“, erklärt der Wunstorfer und meint damit amerikanische Wagen aus den 1930er/40er-Jahren – am besten echte Scheunenfunde. Um dem natürlichen Alterungsprozess des Corsas auf die Sprünge zu helfen, hat Lars Ihmels alle Blechteile abgeschliffen und dem natürlichen Rosten mit Salzwasser und Essig noch nachgeholfen. Die Plastikteile wurden mit Klarlack eingesprüht und anschließend in Metallpulver eingelegt, um auch ihnen die Optik der Vergänglichkeit zu verleihen. Die Wunstorfer Rostlaube hat es auch schon bis ins Fernsehen geschafft: Ihmels saß beim NDR auf dem roten Sofa.

Da ist Henning „Harti“ Hartmann aus Werther mit seinem Schmuckstück, einem Vauxhall Astra Coupe, deutlich pingeliger. Die zahlreichen Fliegen, die an der Frontscheibe und am Frontspoiler kleben, werden vor der Präsentation gründlich mit Spezialreiniger entfernt. „Ich fahre nie wieder vorweg“, kündigt er seinen Freunden vom Club „Böhse Opelz Melle“ an.

Wer Ersatzteile gebrauchen konnte, der durfte sich an den Resten bedienen, die die Freiwillige Feuerwehr Aerzen und die Werkfeuerwehr der Aerzener Maschinenfabrik nach der Demonstration einer Unfallopferrettung – gemeinsam mit dem DRK – von einem Corsa übrig gelassen hatten.

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Opeltreffen In Aerzen

Quelle: sbr