Der Austausch zahlreicher Betonschwellen bei der Deutschen Bahn (DB) nach dem Zugunglück in Garmisch-Patenkirchen wird sich teilweise bis ins kommende Jahr hinziehen und den Zugverkehr an vielen Stellen ausbremsen. Das hat die DB am Freitag bestätigt. Auch der Weserbahn-Abschnitt zwischen Osterwald und Mehle ist betroffen, die Strecke seit Mitte Juli zwischen Voldagsen und Elze gesperrt. Die Bahn schätzt den bundesweiten Schaden auf einen dreistelligen Millionenbetrag und prüft Regressansprüche gegen den Schwellenhersteller. Es seien „Unregelmäßigkeiten in der Materialbeschaffenheit“ festgestellt worden, mehrere Gutachten deuteten auf einen Herstellerfehler hin. Aktuell gebe es aufgrund dieser Untersuchungen an rund 165 Stellen im Schienennetz Einschränkungen für die Fahrgäste. Rückschlüsse auf die Unfallursache in Oberbayern lassen sich laut Bahn aus den Erkenntnissen zu den Betonschwellen nicht ziehen. Dazu liefen die Untersuchungen weiter. In Garmisch-Patenkirchen war Anfang Juni ein Regionalzug entgleist, vier Frauen sowie ein 13-Jähriger starben. Die DB begann einige Wochen später damit, bundesweit rund 200.000 Betonschwellen zu überprüfen und auszutauschen. Es sei der gleiche Bautyp wie am Unfallort in Bayern.
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