Autor:
von christoph Boßmeyer
Angesichts der mehr und mehr zunehmenden Flüchtlingswelle ist der Platz in Hessisch Oldendorf, sowie in den anderen Kommunen auch, inzwischen spärlich gesät. Bürgermeister Harald Krüger ist im Grunde froh, dass die Stadt dieses Mal keine Menschen aufnehmen musste, denn so kurzfristig wäre kein bezugsfertiger Wohnraum da gewesen, den die Stadt hätte anbieten können. Das sei dem Landkreis auch so mitgeteilt worden und es gab anscheinend keine Probleme damit. Anders hatte Krüger das im Grunde auch nicht erwartet, denn Hessisch Oldendorf hat bislang seine Quote erfüllt. 63 Flüchtlinge sind es bislang im Jahr 2015, bis Ende September könnten es 75 werden, bis Ende des Jahres rechnet Krüger mit bis zu 100. Natürlich sei das eine Ausnahmesituation, aber die Menschen, die kommen, seien auch eine Chance, sagt Krüger. Schließlich verliere die Stadt durch Wanderungen und Sterbefälle auch Einwohner.
Zwei Wohnungen als Notreserve habe die Stadt zwar, aber die sollten nach Möglichkeit Notreserve bleiben. Über mehr städtischen Wohnraum verfügt Hessisch Oldendorf nicht. Inzwischen habe die Stadt aber wieder anderweitig Wohnraum aufgetan und könne diesen an den Landkreis und die Erstaufnahmelager melden. Von dort kommen meist auch die Zuweisungen. Den Fall, dass gleich 65 Flüchtlinge mit dem Bus zum Kreishaus kommen, hat Krüger so auch noch nicht erlebt. Normalerweise kommen die Flüchtlinge mit dem Zug am Hessisch Oldendorfer Bahnhof an und werden von den städtischen Mitarbeitern begrüßt.
Eine zentrale Ansiedlung der Flüchtlinge wolle Krüger auf jeden Fall verhindern. Dazu müssten aber noch mehr Wohnungen bereitgestellt werden. Bei privaten Vermietern erlebten die Mitarbeiter der Stadt immer wieder, dass Wohnraum dann doch eher nicht zur Verfügung gestellt werde, wenn es sich um Flüchtlinge handele. Schwerpunkte in der Ansiedlung seien derzeit natürlich auszumachen – in der Kernstadt, Fischbeck oder Hemeringen – überall da, wo die Infrastruktur mit Nahversorger, Arzt und Apotheke gegeben ist. Aber auch in Rumbeck, Fuhlen oder Ortsteilen entlang der Buslinie 20 wohnen Flüchtlinge. Je dörflicher es werde, desto mehr komme es auf die Dorfgemeinschaft an, die aktiv auf die Flüchtlinge zugehen müsse.
Mehr als 60 Flüchtlinge kamen in der vergangenen Woche mit einem Bus am Hamelner Kreishaus an. Sie wurden im Landkreis Hameln-Pyrmont auf die Kommunen verteilt – nur nach Hessisch Oldendorf kam kein Neuankömmling.
Dana
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