Die Demonstranten vor der Sitzung stimmten bei jedem Ratsmitglied, das den Ratskeller betreten wollte, aufs neue ihre Schlachtlieder an. Kernforderung der von Ines Rauch und Claudia Döpke organisierten Demonstration: Erhalt des Brückentorsaals am gleichen Standort, und im Besitz der Stadt. Das decke sich zwar mit der Forderung der CDU, eine politische Vereinnahmung durch die Christdemokraten verneinten beide allerdings. Jeder habe die Demonstration besuchen können.
Angemeldet war die Versammlung nur für 100 Personen, insofern erschienen mit etwa 200 – die Veranstalter sprachen gar von 300 – Personen deutlich mehr als erwartet.
Diese ließen es sich nach mehrmaligem Hinweis über den Lautsprecher, nicht nehmen, bis zur Ratssitzung zu warten. S
Als erster Ratsherr schritt Reinhold Kölling (SPD), ehemaliger Ortsbürgermeister von Möllenbeck, durch die Reihen. „Es sind schon mehr gekommen, als ich erwartet hatte“, erklärte er. Das Stimmungsbild der Bevölkerung bewege ihn durchaus. Er appelliert aber, zunächst abzuwarten, bis alle Fakten auf dem Tisch liegen. Insbesondere müsse man zunächst wissen, ob es denn einen Investor für den Brückentorkomplex gebe, oder eben nicht.
Während die Demonstranten es mit den Ratsherren von SPD und Grünen noch eher wohlwollend meinten, musste Bürgemeister Thomas Priemer unter lauten Pfiffen und Buhrufen den Stadtkater betreten. Im Anschluss folgte ein großer Teil der Demonstranten auch den Ratsherren in den Sitzungssaal, wo diesmal besonders viele Stühle bereitgestellt worden sind.
Dort wurde unter Tagesordnungspunkt 11 mehrere Stunden hitzig über den CDU-Antrag diskutiert, das Thema Sanierung oder Neubau der Stadthalle, einer Einwohnerbefragung zu unterziehen.
Nach einer 15-minütigen Beratungspause lehnte eine Mehrheit von 20 Ratsmitgliedern den modifizierten CDU-Antrag auf eine Bürgerbefragung ab.
Stattdessen beantragten SPD, Grüne und Heinrich Sasse senior: Die Entscheidung über die Bürgerbefragung wird vertagt, bis der Bürgermeister belastbare Verhandlungsergebnisse mit den Investoren den Gremien vorgestellt hat. Der Antrag wurde 20 zu 15 angenommen.
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