LÜGDE. Man sagt den Lippern nach, dass sie sparsam seien. „Trotz hervorragender Zahlen tun wir gut daran, an den richtigen Stellen zu sparen, aber auch an den richtigen Stellen zu investieren“, lautete das Fazit von Bürgermeister Torben Blome, nachdem sein Kämmerer Hans-Jürgen Wigge seinen mit Klopfapplaus aus den Reihen der Kommunalpolitik beendeten Vortrag abgeschlossen hatte.
Nach den derzeitigen Berechnungen der Kämmerei zeichnet sich im Haushaltsjahr 2021 ein Überschuss in Höhe von 2,366 Millionen Euro ab. „Dies ist unter anderem auf ein Rekordniveau bei der Gewerbesteuer in Höhe von 7,9 Millionen Euro zurückzuführen. Das ist ein stolzer Wert“, so Wigge. Zugleich lägen Einkommen- und Umsatzsteuer mit einem Plus von 1,92 Millionen Euro über den prognostizierten Ansätzen.
Positiv auf das Haushaltsjahr habe sich zudem ausgewirkt, dass einige der geplanten Bauvorhaben in die folgenden Jahre verschoben worden sind. So seien Planungsaufwendungen in Höhe von 160 000 Euro sowie Bauunterhaltungskosten für Bauwerke und Brücken von 90 000 Euro eingespart worden.
Hierzu zählen beispielsweise Maler- und Dachreinigungsarbeiten an den Friedhofshallen Lügde, Sabbenhausen und Wörderfeld. Ebenso sei das Sanierungsvorhaben am Freibad Lügde mit einem Ansatz von 215 000 Euro in das Jahr 2022 geschoben worden. Mit 340 000 Euro hätte der Ausbau der Straße „Am Schild“ den Haushalt belastet. Nun werde die Summe erst nach Abschluss der Maßnahme fällig. Insgesamt seien Investitionen in Höhe von 4,344 Millionen Euro geschoben worden, die dann allerdings in spätere Haushalte fließen müssten.
Schließe man weitere veränderte Baumaßnahmen mit ein, so ergebe sich ein nicht ausgegebener Betrag in Höhe von insgesamt 8,055 Millionen Euro. Dieser resultiert eingerechnet beispielsweise aus der späteren Umsetzung des Kunstrasenplatzes „Am Ramberg“, an den baulichen Maßnahmen am Realschultrakt und der Sporthalle, dem Feuerwehrgerätehaus Sabbenhausen oder geplanten Kanalinvestitionen, die nun ebenfalls später ausgeführt werden sollen.
Trotz der rekordhohen Gewerbesteuereinnahmen und einer konstanten Liquiditätsreserve in Höhe von 4,467 Millionen Euro dürften nach Meinung des Kämmerers besondere Herausforderungen auf die Kommunalpolitik und die Verwaltung zukommen. Das ergebe sich schon aus der Wechselwirkung zwischen starken Steuereinnahmen und den daraufhin reduzierten Landeszuweisungen. Zudem sei ein Anstieg der Kreisumlage ab 2023 zu erwarten. „Konsolidierung bleibt also ein Dauerthema, wenngleich festgehalten werden kann: Den allermeisten unserer Unternehmen geht es gut, was auch den flexiblen und schnellen Entscheidungen der Lügder Politik und Verwaltung zu verdanken sein dürfte“, so abschließend der Bürgermeister.
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