LÜGDE. Paul Blum, ein Urgestein der Lügder Feuerwehr, ist im Alter von 90 Jahren gestorben. Blum hat für die Freiwillige Feuerwehr gelebt, in der er über sieben Jahrzehnte Mitglied war.
Bis zuletzt war er allgegenwärtig in der Osterräderstadt. Paul Blum war und ist immer noch ein Synonym für die Freiwillige Feuerwehr Lügde. Noch im letzten Jahr zog eine Parade der Feuerwehr mit ihren sämtlichen Fahrzeugen vor Blums Haus vorbei. Und unter dem Beifall der Bevölkerung wurde ihm die Verdienstspange des Lippischen Feuerwehrverbands für seinen immer noch unermüdlichen Einsatz verliehen.
Mit 18 Jahren eingetreten hat er von Beginn an viel Engagement gezeigt und schon bald mit Enthusiasmus und praktischem Sinn die Geschicke gelenkt und die Feuerwehr gestaltet. So hat Blum schon 1966 den Aufbau einer Jugendfeuerwehr vorangetrieben. 1969 wurde er stellvertretender Löschzugführer und vier Jahre später übernahm er das Amt des Löschzugführers, das er bis zu seinem Übertritt in die Ehrenabteilung 1991 ausfüllte.
„Ich kann nur den Hut vor ihm ziehen“, bekennt Lothar Spitzer, der als Stadtbrandmeister viele Jahre in engem Kontakt mit Paul Blum stand. Er betont die unnachahmliche Art, mit der Blum seinen Löschzug führte. Davon könnte auch Meinolf Haase, der Spitzer im Amt des Stadtbrandmeisters gefolgt ist, stundenlang erzählen. Haase wurde nämlich unter Blum für die Feuerwehr sozialisiert: „Paul Blum wusste uns zu motivieren und uns auch einzunorden, wenn wir mal Unfug getrieben hatten.
Dass er aber auch das auf liebenswerte Art und Weise konnte, davon kann auch Haases Nachfolger als Stadtbrandmeister, Wolfgang Kornegger berichten. Kornegger, der mittlerweile Kreisbrandmeister ist, zählt auch zu den Schützlingen Blums. „Als Löschzugführer war Blum natürlich der Chef. Aber auch in dieser Rolle blieb er Kamerad.“ Und so fallen bei allen, die sich an Paul Blum erinnern, die Worte „freundschaftlich“, „fair“, „kameradschaftlich“. Und wirklich jeder ist noch immer begeistert von den Sprüchen, die Blum „rausgehauen“ hat, wie es viele formulieren. „Damit schaffte er es auch, ganz spontan Wogen zu glätten und den Teamgeist wieder leuchten zu lassen“, betont Kornegger.
Dieter Will, der 1976 das Amt des Stadtdirektors übernommen hat, zeigte sich sichtlich betroffen von der Nachricht vom Tode Blums: „Er war damals Löschzugführer und kam als einer meiner ersten Besucher zu mir ins Rathaus, um mich gleich in die Notwendigkeiten, Wünsche und Bedürfnisse der Feuerwehr einzuweihen.“ Es sei ihm dabei aber stets um die Sicherheit für Lügde und die Menschen gegangen. Will erinnert sich noch gut daran, als er noch im selben Jahr bei dem Hochwasser auf der Stadtmauer entlang gegangen sind und ihn Blum auf einzelne Schwachstellen aufmerksam gemacht hat. „Ich habe ihn schätzen gelernt für sein Engagement. Und wir sind uns bis zum Schluss, also noch Jahrzehnte über unsere Amtszeiten hinaus verbunden geblieben.“
Vor 30 Jahren aus dem aktiven Dienst ausgeschieden war Paul Blum immer noch ein Aktivposten bei der Feuerwehr. „Bis zuletzt war er bei allen Veranstaltungen dabei“, bedauert Löschzugführer Helge Blome den Verlust. „Er ging auf jeden zu - egal ob in der Ehrenabteilung oder in der Jungfeuerwehr und konnte sie alle motivieren und begeistern.“
Für seine anpackende und menschliche Art wurde Paul Blum auch im Dechenverein geschätzt. „Obwohl er nie offiziell der aktiven Gruppe angehörte, war er immer dabei, und packte immer mit an“, erinnert sich Oberdeche Uwe Stumpe an einen Mann, der sich immer in den Dienst der Sache stellte und mit seiner positiven und optimistischen Art alle mitzureißen vermochte. „Dabei stellte er seine Person nie in den Vordergrund“, ergänzt Dieter Stumpe in dem er darauf hinwies, dass Blum auch dem erweiterten Dechen-Vorstand mehr als 50 Jahre lang angehörte.
Paul Blum wurde am 26. Juni 1931 geboren hat zwei Söhne, vier Enkel und einen Urenkel, der auch Paul heißt.