LÜGDE. Auch wenn der Stadtwald für die Stadt Lügde keine wesentlichen Erträge erbringe, so sei dieser dennoch nach Meinung des Bürgermeisters Torben Blome für Lügde eine wichtige Säule. „Es sind dabei eben nicht nur wirtschaftliche Interessen, sondern es geht eben auch um unser Mitwirken zur Klimaverbesserung und Aspekte des Artenschutzes“, so das Stadtoberhaupt.
Zuvor hatte Förster Dietmar Blum dem Ausschuss für Bürgerservice, Ordnung und Feuerwehr einen detaillierten Bericht über die 582 Hektar (ha) umfassende Stadtwaldfläche gegeben.
Es gebe, so der Forstwirt, eine Zeit vor und nach Friederike, dem Sturm, der im Jahr 2020 für einen geschlagenen Erntefestmeter (Efm) von 28,1 pro Hektar Waldfläche gesorgt habe. „Normalerweise planen wir für unsere Forstwirtschaft einen durchschnittlichen Einschlag von 5,6 Efm.“ Selbst 2021 hätte die Forst fast das Doppelte des Plansolls der angeschlagenen Waldfläche entnehmen müssen. Das Holz konnte dann jedoch nur zu deutlich geringeren Preisen verkauft werden, da es vielen Forstwirtschaften ähnlich ging und somit viel Holz den Markt überschwemmte.
Auf die Holzpreise und somit auch auf die Holzvermarktung habe die Stadt Lügde keinen unmittelbaren Einfluss. Die Stadt sei wie andere Kommunen Mitglied der Forstbetriebsgemeinschaft, die wiederum sich zu einem Verband mit anderen Betriebsgemeinschaften zusammengeschlossen hätten. Die Holzvermarktung geschehe durch den Verband über eine Zentrale in Bielefeld.
Laut dem von Förster Blum dem Ausschuss vorgestellten Forstwirtschaftsplan dürften sich für das Haushaltsjahr 2022 Einnahmen von 241 000 Euro ergeben, rund 229 000 Euro aus Holzverkäufen. „Diese Summe kann sich durchaus erhöhen, da wir in Anlehnung an die steigenden Energiepreise für Öl, Gas und Strom auch mit einem steigenden Bedarf an Holz rechnen“, prognostizierte Blum. Da die Forst mit Aufwendungen von rund 233 000 Euro in 2022 kalkuliert, werde nach derzeit zugrunde gelegten Holzpreisen dennoch nur ein Betrag unter 10 000 Euro als Gewinn verbleiben.
Ein Großteil der von Schadholz inzwischen bereinigten Waldflächen seien inzwischen wieder aufgeforstet worden, vorrangig allerdings mit Douglasien und Lärchen, da diese widerstandsfähiger seien als die Fichte. Auch Buchen, die selbstverständlich auch geschlagen und vermarktet werden, seien wieder auf kahlen Flächen neu eingesetzt worden. Unter anderem plane die Forst in Absprache mit der Stadt am Diedrichsberg auf einer Fläche zwischen dem Golfplatz und der Meinte die Anpflanzung von Eichen. Ziel sei es insgesamt, statt einer eher an Monokulturen erinnernde Waldfläche speziell mit anderen Baumarten gemischt aufzuforsten.
Abschließend empfahl der Ausschuss dem Rat der Stadt, den erarbeiteten Forstwirtschaftsplan für 2022 zu genehmigen.
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