ELBRINXEN/LÜGDE/LIPPE. Die Wache in Elbrinxen genoss lange Zeit gewissermaßen einen Sonderstatus: Sie war die einzige Wache im Kreis Lippe, die viele Jahre von dem damaligen DRK-Kreisverband Hameln-Pyrmont besetzt wurde. Im Rahmen der Kommunalisierung des Rettungsdienstes wechselten die Mitarbeiter mit Stichtag 1. Januar 2016 zum Bevölkerungsschutz beim Kreis Lippe.
„Hier an der Grenze zu Niedersachsen ist es gemessen an den reinen Einsatzzahlen etwas ruhiger, aber der Standort hat auch einige Besonderheiten. Der Notarzt kommt – wenn nötig – auch aus Bad Pyrmont oder Höxter. Ein Rettungswagen und rund neun nach Schichtplan tätige Rettungsdienstmitarbeiter sind vor Ort, wenn etwas passiert“, so Meinolf Haase, Fachbereichsleiter Bevölkerungsschutz beim Kreis Lippe.
Der Kreis Lippe und die Stadt Lügde haben den Mietvertrag für den Rettungswachenstandort in der Marktscheune Elbrinxen jetzt rückwirkend verlängert. Der alte Vertrag war ausgelaufen. Beide Seiten betonen die sehr gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit.
„Der Standort Elbrinxen liegt zentral im Stadtgebiet und bietet dabei beste Voraussetzungen für eine schnelle und optimale Versorgung durch die Kräfte des Rettungsdienstes. Als Kreis Lippe sind wir also weiterhin mit erfahrenen Einsatzkräften und moderner Ausrüstung vor Ort – und jederzeit einsatzbereit“, so Sabine Beine, Verwaltungsvorstand III beim Kreis Lippe.
Bürgermeister Torben Blome weist auf die Besonderheit des Standortes Elbrinxen hin: „Die Elbrinxer Marktscheune ist definitiv eine kulturelle Perle im lippischen Südosten. Der Kreis als Ankermieter stärkt natürlich neben der Gewährleistung eines bestmöglichen Rettungsdienstes auch die Sicherstellung der Marktscheune als Zentrum für dörfliche Kultur und Fremdenverkehr. Die Verbindung von Kultur und Rettungsdienst in dieser Form ist sicherlich ein Alleinstellungsmerkmal und vielleicht sogar einzigartig. Dabei spielt natürlich der Heimat- und Verkehrsverein Elbrinxen auch eine ganz essenzielle Rolle.“
Die Marktscheune
1786 wurde der Grundstein für die Elbrinxer Marktscheune gelegt. Damals war das Gebäude noch ein Wohn- und Wirtschaftshaus, das später nur noch als Scheune genutzt wurde. 1998 begannen die Pläne für die Restaurierung und den Umbau des mittlerweile stark sanierungsbedürftigen Gebäudes. 2003 wurde die Marktscheune nach einer fünfjährigen Planungs- und Bauzeit eingeweiht. Realisiert mit öffentlichen Mitteln, aber auch mit rund 13 000 Stunden Eigenleistung vieler Elbrinxer sowie Beschäftigungs- und Qualifizierungsmaßnahmen. Die EU, der Landesverband Lippe, die Stadt Lügde und das Amt für Agrarordnung waren die Hauptförderer dieses Projekts. Die Marktscheune ist Zentrum des dörflichen Lebens. red
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