Carlhermann Schmitt Reporter LÜGDE. 2000 Trauben-Eichen sollen auf dem etwa ein Hektar großen Gebiet westlich der Lügder Johannes-Gigas-Schule in der Nähe der Meinte gepflanzt werden, nachdem der Borkenkäfer den Fichten dort den Garaus gemacht hat. Dazu hat Förster Dietmar Blum auf Anregung des Ausschusses für Bürgerservice, Ordnung und Feuerwehr gemeinsam mit der Stadt Lügde eingeladen.
Bürgermeister Torben Blome erklärt die Idee dahinter: „Wir sind auf einen gesunden und intakten Wald angewiesen.“ Und damit Natur und Umwelt intakt bleiben, brauche es ein gesellschaftliches Bewusstsein für die Konsequenzen des täglichen Handelns und auch für die Folgen und Auswirkungen des Klimawandels. „Die Bürger sollten sich identifizieren mit dem Wald und der Umwelt und erfahren, wie man gegenseitig voneinander abhängig ist.“
In seiner Einführung erklärte Blum, dass die Eiche ideal für diesen Standort sei. 2000 Setzlinge hatte er parat, jeder rund 1,2 Meter hoch. Forstwirt Mirco Hundertmark hatte mit seinem Pflanzbohrer schon 600 Löcher gegraben, in die die freiwilligen Helfer die Setzlinge stecken und dann feststampfen sollten. Was eigentlich ganz einfach klingt, war dennoch richtig Arbeit. Gestrüpp – oftmals voller Nadeln und Dornen – erschwerte die Fortbewegung auf dem abschüssigen Gelände. Bei dem steinigen Boden musste dann schon mal mit Spitzhacke oder Spaten das Loch wieder freigebuddelt werden, damit der Setzling auch tief genug in die Erde kommt. Dennoch kamen die beiden Pflanztrupps zügig voran. Einer hielt immer den Baby-Baum, während der andere die Erde feststampfte.
Und letztlich machte es auch allen richtig Spaß, Loch um Loch mit Pflänzchen zu füllen, die dann nach vielen Jahrzehnten 25 bis 30 Meter hoch sein werden und einen Stammdurchmesser von bis zu zwei Metern erreichen. Diese Bäume werden auf alle Fälle „enkeltauglich“ sein, wie sich das Torben Blome wünscht, der sich für Nachhaltigkeit einsetzt. Regina Blum hat sogar besonders gute Laune, immerhin hat sie Geburtstag. Und wer darf schon an seinem Geburtstag Bäume pflanzen, die in Einzelfällen sogar über 1000 Jahre alt werden können.
Es wird nicht die Letzte dieser Aktionen gewesen sein, versichert Dieter Blum. Er hofft, dass nach diesem ersten Versuch das Interesse am gemeinsamen Pflanzen noch steigen wird. Jetzt wird es aber notwendig sein, Hülsen um die Jungpflanzen zu bringen, damit die Stengel nicht abgekaut werden können.
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