Carlhermann Schmitt Reporter LÜGDE. Was für ein Konzert. Selbst die Brit-Pop-Rockband Coldplay hätte nicht stärker abräumen können. Schon mit dem einleitenden Montana-Marsch gingen die rund 160 Besucher steil und feierten das Blasorchester der Stadt Lügde wie Superstars. Nach zwei Jahren endlich wieder ein Jahreskonzert.
Für Felix Scholz, der immerhin seit dem Herbst 2018 die musikalische Leitung innehat, war es sogar das erste Jahreskonzert, das er dirigieren durfte.
Obwohl die Hygienebestimmungen seit letzter Woche schon gelockert waren, wollte das Orchester auf der sicheren Seite sein. Und so galt immer noch 2G plus als Zugangsvoraussetzung und Maskenpflicht im Klostersaal. Das wurde auch bereitwillig akzeptiert und tat der guten Laune auch keinen Abbruch. „Einfach wieder gemeinsam mit anderen tolle Musik hören, im Rhythmus mitklatschen, Bekannte treffen, die man aufgrund der Einschränkungen schon seit Monaten oder Jahren nicht mehr gesehen hat, und in der Pause mit anderen anstoßen“, so fasste Peter Schmidt zusammen, warum er im Konzert war und sogar schon im Vorfeld beim Aufbau mitgeholfen hat.
Gejubelt wurde aber nicht nur vor der Bühne, sondern auch darauf. Die Musiker und Musikerinnen waren heiß. „Endlich wieder vor großem Publikum spielen“, darum gehe es ja schließlich, freute sich der Vereinsvorsitzende Marco Bossemeyer nach dem Konzert über das überwältigende Echo des Publikums.
„Über lange Zeit saßen wir einfach zu Hause im stillen Kämmerlein und übten einsam vor uns hin“, erinnerte Bossemeyer die Zeit des harten Lockdowns, als sogar gemeinsame Proben gar nicht gingen. „Und da muss ich dem Vorstand ein Riesen-Kompliment machen“, lobte der Dirigent in seiner Ansprache das Engagement des Vorstands, die Musiker mit den richtigen „Hausaufgaben“ bei der Stange gehalten zu haben.
Ein gutes halbes Jahr hatten die Musiker jetzt Zeit, sich in gemeinsamen Proben wieder aufeinander einzustellen. „Während man mit dem Metronom zwar den Rhythmus gemeistert bekommt, kann man die Dynamik letztlich nur gemeinsam in den Griff bekommen.“ Und was für eine Dynamik – von leise und differenziert bei „Coldplay in Symphony“ bis zur Orkanstärke bei „Lord Tullamore“, mit der das Orchester das begeisterte Publikum fast weggeblasen hätte.
Der Auftritt sorgte nicht nur bei allen für gute Laune, sondern auch für Zuversicht, dass der Osterräderlauf ebenso stattfinden kann wie das Schützenfest. Ganz viele haben sich die Termine schon in Leuchtfarben im Kalender vorgemerkt.
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