Gemeinsam mit fünf Kommilitonen hat der 20-Jährige eine interaktive Software entwickelt, die es Vertriebsmitarbeitern ermöglicht, in Sekundenschnelle die optimale Reihenfolge der zu besuchenden Kunden zu ermitteln. Die Anwendung minimiert nicht nur die Fahrzeit, sondern analysiert in Echtzeit auch große Mengen an Geschäftsdaten im Hinblick auf besondere Priorität bestimmter Verkaufsstellen. Die Ergebnisse des Projektes stellt das sechsköpfige Team jetzt in Potsdam auf dem „Bachelorpodium“ gut 300 Gästen aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft vor.
„Im Alltag stehen Vertreter in aller Welt vor einer großen Herausforderung: Sie müssen Woche für Woche Hunderte von Kunden besuchen, haben aber nur begrenzte Zeit. Daher gilt es, möglichst effiziente Routen zu wählen“, sagte Hagen Echzell. In Kooperation mit Colgate-Palmolive, einem der weltweit größten Hersteller für Konsumgüter, nahm sich das HPI-Team dieser Herausforderung an.
„Wir wollen von einer statischen zu einer dynamischen Tourenplanung“, betonte Alexandre Datcharry, Business Analyst und Kommunikations-Koordinator bei Colgate-Palmolive in Paris. So basierte die Wochenplanung der Vertreter bisher maßgeblich auf statischen Leistungskennzahlen, die nur einmal im Jahr erhoben wurden. Die Software der jungen HPI-Forscher dagegen ermöglicht es, jederzeit tagesgenaue Einschätzungen vorzunehmen, um diese dynamisch in die Routenplanung einzubeziehen. So werden die Fahrzeiten kürzer und der Planungsprozess agiler.
Gewaltige Datenmengen
werden in Echtzeit ausgewertet
„Ist beispielsweise ein Produkt gerade ausverkauft, so können die Vertreter blitzschnell darauf reagieren“, erklärte Echzell. Grundlage für die gesamte Planung ist neben ausgeklügelten Algorithmen für die Routenoptimierung eine Hochgeschwindigkeits-Datenbank, die durch ihre hauptspeicherbasierte Architektur in der Lage ist, gewaltige Datenmengen in Echtzeit auszuwerten.
Das Bachelorprojekt betreuten Prof. Hasso Plattner, Leiter des Fachgebiets „Enterprise Platform and Integration Concepts“ (EPIC), dessen Lehrstuhl- Stellvertreter Dr. Matthias Uflacker sowie die Doktoranden Lars Butzmann, Martin Faust, Stefan Klauck und David Schwalb.
Das „Bachelorpodium“ des Hasso-Plattner-Instituts gibt es schon seit dem Jahr 2005. Seitdem präsentieren die Bachelorstudenten des HPI einmal im Jahr öffentlich die Ergebnisse ihrer Praxis-Projekte, die sie in Teams von vier bis acht Studenten am Ende des Bachelorstudiums absolviert haben. Sie zeigen, wie sie zwei Semester lang – von ihren Professoren angeleitet – größere praktische Aufgaben der Informationstechnologie eigenverantwortlich angepackt und welche innovativen Lösungen für Wirtschaft und Gesellschaft sie dabei entwickelt haben.
Hinter den Projekten
stecken namhafte Unternehmen
Projektgeber sind renommierte Unternehmen und Institutionen aus ganz Deutschland. Das Institut betreibt universitäre Forschung – in seinen zehn IT-Fachgebieten, aber auch in der HPI Research School für Doktoranden mit ihren Forschungsaußenstellen in Kapstadt, Haifa und Nanjing. Schwerpunkt der HPI-Lehre und -Forschung sind die Grundlagen und Anwendungen großer, hochkomplexer und vernetzter IT-Systeme. Hinzu kommt das Entwickeln und Erforschen nutzerorientierter Innovationen für alle Lebensbereiche.
Das HPI belegt bei den CHE-Hochschulrankings Spitzenplätze. Mit „openHPI“ bietet das Institut seit September 2012 ein interaktives Internet-Bildungsnetzwerk an, das jedem offen steht.
Er ist erst 20 Jahre alt – und macht sich bereits als junger Forscher einen Namen. Mit anderen hat Hagen Echzell eine Software entwickelt, die Vertriebsmitarbeitern den Arbeitsalltag erleichtern kann.