HADDESSEN / ROHDEN. Der Trägerverein will das Süntelbad zukunftsfähig machen. Im Februar ist deshalb ein Antrag auf Bereitstellung von Finanzmitteln zur Errichtung einer Fotovoltaik-Anlage und der Installation einer Solarthermie-Anlage an die Stadtverwaltung gestellt worden. Im Waldbad Rohden geht es um zusätzliche Unterstützung beim Einbau einer neuen Heizung.
Die Verwaltung lehnt den Antrag auf finanzielle Hilfe für das Zukunftsprojekt und die Unterstützung der Initiative durch weitere Verwaltungsleistung für Rohden ab. Nun haben die Ratsmitglieder das Wort.
„Mit Vorstandsmitgliedern des Trägervereins haben im Rathaus mehrfach Gespräche stattgefunden. Dabei sind die Anschaffung und der Einbau einer Fotovoltaik-Anlage und einer Solarthermie-Anlage als dringlichste Anliegen herausgestellt worden. Weiterhin gab es in den Gesprächen Anfragen zu der Erneuerung der Pumpenanlage. Das ist aber im aktuell vorliegenden Zukunftskonzept nicht mehr als primäre Maßnahme angegeben“, sagt Bürgermeister Tarik Oenelcin.
Im Haushalt für das laufende Jahr sind bei der Stadt bereits aufgrund eines politischen Antrags Mittel in Höhe von 7050 Euro eingestellt worden. Allerdings mit einem Sperrvermerk. Voraussetzung für Auszahlungen für Investitionen ist die Vorlage des mittelfristigen Zukunftskonzeptes gewesen. In diesem Konzept teilen der Vorsitzende, Henning Kaiser, und seine Stellvertreterin, Bettina Stöß, der Verwaltung mit: Es „besteht keine nennenswerte Gefahr, dass es in den nächsten Jahren zu einem größeren Pumpendefekt kommen wird“. Zudem gibt es noch Ersatzteile für die alten Pumpen. Bei den Investitionen für die Jahre 2023 und 2024, also mittelfristig, stehen die Fotovoltaik-Anlage und die Heizung des Beckenwassers mit Solarthermie obenan.
Würden die 7050 Euro dafür fließen, können beide Anlagen installiert werden. Sämtliche Arbeiten sollen in Eigenleistung erfolgen. Da diese Maßnahmen vorgesehen sind, liegt genau hier der Hase im Pfeffer. Gemäß dem zwischen Verwaltung und Trägerverein vor vielen Jahren geschlossenen Nutzungsvertrag ist die Bereitstellung von finanziellen Mitteln aus dem Stadtsäckel in einem solchen Rahmen nicht vorgesehen. In Paragraf 10 des Nutzungsvertrages heißt es: „Bei notwendigen substanzerhaltenden Sanierungsmaßnahmen (…), die zu einer völligen oder weitgehenden Unbenutzbarkeit des Bades führen, ist seitens der Stadt zu entscheiden, ob sie sich hierbei mit einem Anteil an den bestehenden Kosten beteiligen wird. Diese Entscheidung obliegt dem Rat der Stadt Hessisch Oldendorf.“
Dazu erklärt der Bürgermeister. „Bei den geplanten Maßnahmen handelt es sich nicht um notwendige substanzerhaltene Maßnahmen, sondern um Maßnahmen, die zusätzlich zur Steigerung der Attraktivität des Bades vorgenommen werden sollen. Werden die Maßnahmen nicht durchgeführt, ist eine Gefahr der Unbenutzbarkeit des Bades nicht gegeben.“ Von den für die Freibäder zuständigen Mitarbeitern der Stadtverwaltung wird zwar anerkannt, dass die Unterstützung für weitere Verbesserungen vor allem auch im energetischen Bereich wünschenswerte aber nicht für die Aufrechterhaltung des Badebetriebes notwendig ist. Dem Antrag des Trägervereins kann somit verwaltungsseitig nicht entsprochen werden. Nun kommen am Donnerstag, 2. Juni, die Mitglieder des Ausschusses für Familie, Sport und Kultur ins Spiel. Ab 18 Uhr beraten diese im KulTourismusForum über die geplanten Vorhaben in der Freizeiteinrichtung zwischen Haddessen und Pötzen und übrigens auch über einen Antrag der Waldbadinitiative Rohden, den die Verwaltung ebenfalls hat ablehnen müssen. Im nördlichen Ortsteil der Stadt Hessisch Oldendorf geht es um „weitergehende Verwaltungsleistungen zur Unterstützung bei der Umsetzung des Einbaus der neuen Heizung im Waldbad“. Es fehlt an fachlicher Kompetenz in Sachen Heizungsbau und an Manpower, führt Bürgermeister Oenelcin aus. Man darf gespannt sein, welche Entscheidung die politisch Verantwortlichen treffen.
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