FRIEDRICHSHAGEN. Es kann die letzte Straße im Hessisch Oldendorfer Stadtgebiet gewesen sein, in der die Beleuchtung noch über eine Freileitung betrieben worden ist. Ganz genau kann es Christian Mork von der Stadtverwaltung auch nicht sagen. Zumindest „An der Schnat“ im Dorf südlich der Weser ist jetzt damit Schluss. Die Stromkabel werden in die Erde verlegt und dann die Straßenbeleuchtung wieder angeschaltet.
Vor einigen Monaten sind die Lampen abgeschaltet worden. „Einer der Holzmasten ist abgeknickt“, erklärt Mork. „Seit gestern wird in Friedrichshagen endlich gebaggert. Seit etlichen Monaten gibt es im kleinen Dorf in der Straße ,An der Schnat‘ keine Straßenbeleuchtung. Durch einen Unfall wurde die Leitung beschädigt und seitdem ist es dunkel“, kritisiert der CDU-Politiker und stellvertretende Hameln-Pyrmonter Landrat, Thomas Figge. Dabei habe Hessisch Oldendorfs früherer Bürgermeister, Harald Krüger (SPD), eine Übergangslösung mit Akkubetrieb in Aussicht gestellt. „Aber dieses wurde nicht realisiert“, sagt Figge.
„An der Schnat“ haben die Tiefbauarbeiten am Montag dieser Woche begonnen. Im Abstand von 40 Metern stehen bereits die neuen Lampen. Am Donnerstag werden im Bohrverfahren die Kabel im Seitenraum der schmalen Straße am Ortsrand von Friedrichshagen verlegt. Dass es so lange gedauert hat, begründet der im Rathaus für den Tiefbaubereich und die Straßenbeleuchtung zuständige Mitarbeiter, Christian Mork: „Ein Provisorium war nicht möglich und die Firmen haben derzeit viele Aufträge, da hat es sich hingezogen.“
Dem Kreistagsabgeordneten Figge aus Friedrichshagen hat es zu lange gedauert. Er hat deshalb seinerseits auch den Nachfolger von Krüger, Bürgermeister Tarik Oenelcin, eingeschaltet und der habe ihm auf „Anfrage bestätigt, dass noch ein wenig Geduld nötig ist und dass eine Akkulösung leider mit vernünftigem Aufwand nicht realisierbar gewesen sei“.
Immer, wenn wie in Friedrichshagen im Hessisch Oldendorfer Stadtgebiet neue Lampen gesetzt werden, erfolgt auch gleich die Umstellung auf LED-Leuchtkörper. „2800 Straßenleuchten haben wir im Stadtgebiet. Rund 900 davon sind bereits umgerüstet“, wie Mork ausführt. Allein im Weserdorf Lachem sind bereits alle Straßenlampen mit neuer umweltschonender, stromsparender und den städtischen Haushalt entlastender Technik versehen. In der Kernstadt und den übrigen 22 Dörfern wird nach und nach auf LED-Leuchtkörper umgestellt. Auch in diesem Jahr stehen dafür 50 000 Euro im städtischen Haushalt. „Davon können 120 Lampen umgerüstet werden“, sagt Mork.
Eine Förderung durch den Bund wird auch diesmal wieder angestrebt, der entsprechende Antrag demnächst gestellt. 20 Prozent beträgt der Zuschuss aus dem Fördertopf des Bundes. Sind die Kabel „An der Schnat“ von der Weibecker Fachfirma Meier erst einmal im Bohrverfahren verlegt, geht es schnell. Christian Mork geht davon aus, dass die Anwohner der Straße sich nächste Woche über die neue Beleuchtung freuen können.
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