So ist Vanille nicht nur super für die gute Laune, sondern soll auch aphrodisierend wirken und gegen Heißhunger helfen. Zimt besitzt antiseptische Qualitäten, beugt Erkältungsviren vor, fördert Kreislauf und Verdauung. Koriander stoppt Pilze und Bakterien und Kardamom räumt nach einem üppigem Menü den Magen auf, bringt die Hormone auf Trab und kann einen regelrechten Energieschub bewirken. Jede Menge Gründe, die für Weihnachtsgewürze und die Adventsbäckerei sprechen. Kein Wunder, dass man saisonales Gebäck jetzt auch auf dem Wochenmarkt in vielen Variationen findet.
Da gibt es die Bio-Produkte aus Dinkelmehl von Café Honeck aus Winzlar: den Gewürzkuchen mit Rohrzucker, Sauerkirschen und Gewürzen aus dem Nahen Osten. Oder Riesen-Dominosteine, die zusätzlich zu den oben genannten Zutaten noch Marzipan, Fruchtmus und Kuvertüre enthalten. Der Butter-Mandelstollen aus Dinkelmehl wird bei Honecks mit Mandeln, Cranberrys, Vanille, Rohrzucker, Zitrone und Kardamom zubereitet. „Und ein Früchtebrot aus Roggenteig mit Datteln, Pflaumen und Haselnüssen bieten wir eigentlich immer an“, sagt Nicole Titze.
Auf Christstollen spezialisiert ist das Hajener Landbrot: Hier gibt es neben Stollensternen und Christstollen auch Mohn-, Butter- und Nuss-Stollen, allesamt preisgekrönte Spezialitäten, die vom Bäckerhandwerk Weinheim ausgezeichnet wurden: „Für den Christstollen gab’s Silber, für den Mohn- und den Nuss-Stollen sogar Gold“, sagt Kerstin Weber und verweist auf Urkunden, die den Bäckerwagen zieren.
Hartmut Hakenbeck von der gleichnamigen Bäckerei aus Haverbeck bietet Stollensterne an: „Die sind praktisch, weil es Mini-Christstollen sind, die man einfach auf die Faust nehmen kann.“ Genau die richtige Portion zum Kaffee, der dort auch ausgeschenkt wird. „Man muss natürlich Stollen mögen“, sagt Hakenbeck: Zitronade und Orangeade, Rosinen oder Mandeln seien nicht jedermanns Sache. Für den Stollenteig dieser leckeren Sterne aber eine gelungene Kombination.
Die Landbäckerei Jürgen Scholz lockt mit Lebkuchen: Den gibt es in Form von Herzen oder Sternen, und er enthält alle für diesen Teig so typischen Weihnachtsgewürze. Auch den adventlichen, dunklen Honigkuchen findet man bei Scholz. Und natürlich auch einen Meisterstollen. Außerdem gibt’s jede Menge selbst gebackene Kekse in vielen Variationen.
Wer trotz des großen Angebotes an Adventsbackwaren auf dem Wochenmarkt, selbst in der Küche aktiv werden möchte, sollte es einmal mit dem berühmten schottischen „Dundee Cake“ probieren. Man braucht dafür 175 g Butter, 150 g Zucker, die geriebene Schale einer Bio-Orange, 250 g Mehl, 3 große Eier, 100 g britische Orangenmarmelade, 100 g gemahlene Nüsse (Mandeln, Haselnüsse oder Walnüsse), 375 g gemischte, getrocknete Früchte nach Belieben, 200 g kandierte Belegkirschen, 1 TL Backpulver, 100 g blanchierte Mandeln zum Belegen.
Butter und Zucker schaumig rühren, Orangenschale und 1/3 des Mehls sowie die Eier einrühren, die Marmelade zufügen. Dann kommen die gemahlenen Nüsse dazu, der Rest des Mehls und das Backpulver. Anschließend Trockenfrüchte und kandierte Kirschen gut unterrühren, den Teig in eine mit Backpapier ausgekleidete Form geben und oben glatt streichen. Etwa 45 Minuten bei 170° C backen. Den Kuchen aus dem Ofen nehmen, mit den Mandeln dekorieren und anschließend für weitere 60 bis 90 Minuten bei nur noch 150° C backen. Den Kuchen mit einer Mischung aus Milch und Puderzucker bepinseln, weitere 10 Minuten backen und vor dem Anschneiden gut auskühlen lassen, damit er nicht so stark krümelt.
Vom Hamelner Wochen-
markt berichtet
Karin Rohr
Preisgekrönt: Der Nuss-Stollen vom Hajener Landbrot (li.). Kerstin Weber bietet auf dem Wochenmarkt aber auch noch weitere ausgezeichnete Stollen-Variationen an.
Fotos unten: Mit Dinkelmehl arbeiten die Honecks aus Winzlar sowohl bei ihrem Riesen-Dominostein als auch beim Gewürzkuchen. Die Keks-stern-Dekoration gehört im Advent dazu.
Fotos: Dana