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Truchseß’ Charakterkopf repräsentierte für viele Leser auf markante Weise die (ge)wichtigen Seiten der Dewezet: Seine unkonventionelle Haartracht mag zu Beginn seiner Laufbahn im Jahr 1976 bei manchem Leser Misstrauen geweckt haben, wurde jedoch schon bald zum Markenzeichen für redaktionelle Qualität. Truchseß’ Metier war und ist der klassische Journalismus, die Nachricht, der Kommentar, der ausrecherchierte Hintergrundbericht.
Dem Berufsnachwuchs
die Richtung gewiesen
Bis zur Einstellung der überregionalen Dewezet-Redaktion im Jahre 2004 spielte er, der passionierte Klavierspieler, als Leiter des Nachrichten-Ressorts virtuos mit den Meldungen der Presseagenturen, verfasste eigene Beiträge und legte in seinen fundierten Kommentaren ein ums andere Mal den Finger in offene Wunden. Nach den Umstrukturierungen der Redaktion in den folgenden Jahren brachte Wolfhard F. Truchseß (wft) seine Fähigkeiten gewinnbringend in den neu gegründeten Newsroom der Dewezet ein. Seine umfassenden Kenntnisse aus Politik und Wirtschaft sowie seine Vorliebe für ausführliche Interviews gaben der Lokalberichterstattung neue Impulse. Hier entwickelte sich bald eine neue Passion: Die Berichterstattung über das regionale Schulwesen, die Truchseß auch in seiner Rolle als Vorsitzender des Stadtelternrates immer wieder auf die Agenda setzte und mit kritischem Sachverstand betrieb.
Als „Volontärsvater“ ließ wft seit 1989 Generationen junger Nachwuchsjournalisten an seinen Erfahrungen und an seinem Wissen teilhaben und kümmerte sich um alle Belange der redaktionellen Ausbildung. Unter seinem wachsamen und kritischen Blick erwarben seine Zöglinge schnell einen grundsätzlichen Respekt vor jeder noch so kleinen Meldung und nicht zuletzt vor den Regeln der deutschen Sprache. Auch bei gestandenen Redakteuren wog sein Wort schwer. Wolfhard F. Truchseß war dort erfolgreich, wo viele andere scheiterten. Veränderungen nahm er als Herausforderungen an – und blieb sich im Herzen doch immer treu. Wir freuen uns, dass wft der Dewezet auch nach seinem Eintritt in den Ruhestand als regelmäßiger Gast-Autor erhalten bleiben wird. Aber trotzdem: Lieber „Wolla“, wir werden dich vermissen!
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