HAMELN-PYRMONT. Mit der Senkung der Kraftstoffsteuer sind am Mittwoch Benzin und Diesel gegenüber dem Vortag günstiger geworden. Zuletzt schien unklar, ob und wie sich der Steuerrabatt zu Beginn an der Zapfsäule auswirken würde. Jetzt zeigt sich: Die Kraftstoffpreise sind tatsächlich gesunken, insbesondere beim Diesel aber weniger als erhofft. Bei letzterem war der Effekt deutlich geringer als beim Benzin.
Am Mittwoch um 10 Uhr morgens kostete ein Liter E10 an der Aral-Tankstelle Deisterstraße 1,929 Euro, an der Westfalen-Tankstelle Pyrmonter Straße 1,919 Euro und an der Jet-Tankstelle Ohsener Straße 1,909 Euro. Exakt 24 Stunden zuvor lagen die Literpreise jeweils 30 Cent darüber. Der Diesel kostete am Mitwoch um 10 Uhr an der Aral-Tankstelle 2,019 Euro, an der Westfalen-Tankstelle 2,009 Euro und an der Jet-Tankstelle 1,999 Euro. Das waren jeweils 6 Cent weniger als am Vortag zur selben Uhrzeit. Der befürchtete Massenansturm blieb am Mittwoch an vielen Tankstellen in Hameln, Emmerthal und Bad Pyrmont aus. Morgens schien die Kundenfrequenz nicht höher als an normalen Tagen. Zum Teil wirkte der Betrieb sogar ruhiger als sonst. In dieser Hinsicht habe sich die Steuersenkung „nicht so extrem ausgewirkt“, sagt der Inhaber einer Hamelner Tankstelle. Wenn es so weitergehe, schätze er die Gefahr von Sprit-Engpässen als eher gering ein. „Mit ein bisschen Glück wird es keine Leerstände geben.“ Dass sich die Steuerermäßigung nicht in voller Höhe bei den Literspreisen widerspiegelt, begründet er damit, dass sich in den Beständen auch noch höher besteuerter Kraftstoff vom Vormonat befinde. Von „minimal mehr“ Betrieb als sonst sprach gegen Mittag der Kassierer einer Aerzener Tankstelle.Aus einer anderen, günstig geltenden Tankstelle, hieß es am Vormittag, dass mehr los sei als sonst. Doch das befürchtete Chaos blieb auch dort zunächst aus.
An den letzten Mai-Tagen hatten die Preise an den Tankstellen noch deutlich zugelegt. Vom 1. Juni bis zum 31. August gilt nun eine Senkung der Kraftstoffsteuer um 35,2 Cent pro Liter bei Superbenzin und um 16,7 Cent pro Liter bei Diesel. Die Steuersenkung soll die Autofahrer angesichts der extrem hohen Spritpreise entlasten.
Die Entwicklung in Hameln-Pyrmont deckt sich ungefähr mit den bundesweiten Beobachtungen des ADAC. Laut dem Verband kostete E10 im bundesweiten Durchschnitt morgens um 9.50 Uhr 1,881 Euro pro Liter, Diesel 1,941 Euro. Um diese Zeit ist der Spritpreis an normalen Tagen in der Regel etwas höher als der spätere Tagesdurchschnitt. Insgesamt gebe es viel Bewegung, so ADAC-Experte Christian Laberer. Auch eine Blitzanalyse der Deutschen Presse-Agentur am Morgen hatte in Richtung deutlich gesunkener Spritpreise gewiesen. Auffällig war dabei auch eine sehr große Spannbreite zwischen den Preisen einzelner Tankstellen.
Von den Tagesdurchschnittswerten des Dienstag aus gerechnet würde eine vollständige Weitergabe der Steuersenkung für E10 laut Laberer Preise von rund 1,80 Euro pro Liter ergeben, bei Diesel etwa 1,87 bis 1,88 Euro. Das werde am Mittwoch aber wohl noch nicht als Tagesdurchschnittswert erreicht werden, sagte er. Doch selbst wenn, wäre es seiner Einschätzung nach weiter deutlich zu hoch. „In den Preisen ist immer noch sehr viel Luft nach unten“, betonte Laberer. Grob geschätzt seien sie rund 20 Cent pro Liter zu hoch. (mit dpa)
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